Ob im Sattel oder im Fahrerhaus: Pferdestärken sind Jessicas Leidenschaft
Grimma/Altenburg - Im Leben der gebürtigen Grimmaerin Jessica Koch (31) dreht sich alles um Pferdestärken. So besitzt sie nicht nur 15 Pferde und führt eine Pferdepension, sondern ist auch im 510 PS starken Lkw unterwegs. In der Kabel-Eins-Doku "Trucker Babes – 400 PS in Frauenhand" beweist sie echte Frauenpower.
"Die Sendung war für mich jeden Sonntag ein Muss! Und da ich weiß, wie oft wir Mädels in dem Job belächelt werden, wollte auch ich allen zeigen, wie es bei uns läuft", erzählt sie stolz. In der ersten Folge mit der Sächsin am vergangenen Sonntag gab sie schon einen ersten Einblick in ihr turbulentes Leben.
Quasi mit Pferden groß geworden, kaufte sie sich mit 18 Jahren ihr erstes eigenes Pferd und beschloss, eine Pferdepension zu eröffnen. 15 Pferde später erwarb sie vor drei Jahren schließlich einen Dreiseitenhof in Meucha (bei Altenburg). Schon sechs Jahre zuvor hatte sie der Liebe wegen Sachsen verlassen.
Der Tag der Frohnatur beginnt zwischen 5 und 6 Uhr, um die Pferde versorgen und die Ställe ausmisten zu können, ehe sie auf ihre Tour startet. Dann wechselt Jessy vom Sattel auf den Bock ihres Lkw, einen Mercedes Actros 1851 mit Kühlzug, mit dem sie vor allem Lebensmittel zwischen Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Bayern transportiert.
Täglich fährt sie 350 bis 400 Kilometer, quält sich durch Baustellen und Staus. Das fehlende Verständnis von Pkw-Fahrern und "das Meckern der Leute über den Fahrer, weil er ab und an mal den Weg versperrt", mache ihr die Arbeit leider unnötig schwer, sagt sie.
Dennoch: "Ich liebe es einfach, in meinen Lkw zu steigen und meine Tour für den Tag zu starten [...], weil ich da auch mal Zeit für mich habe. Ich könnte schon fast behaupten, dass es für mich eine Art 'Entspannung' ist, wenn ich fahre", sinniert sie.
Jessy stammt aus einer Kraftfahrerfamilie und liebt große Maschinen
Den Führerschein für den 40-Tonner hatte die Truckerin vor drei Jahren gemacht – eigentlich, um ihre Pferde zu Turnieren fahren zu können. Doch dann kamen immer wieder Anfragen, ob sie mal einspringen könnte.
"Und da ich aus einer Kraftfahrerfamilie stamme (Papa und Opa sind auch gefahren) und ich daran schon immer interessiert war, große Maschinen zu bedienen, fiel es mir nicht schwer, damals meinen Berufszweig zu ändern", meint die gelernte Rettungsassistentin.
Doch was sagen eigentlich die männlichen Kollegen zur Frauenpower hinterm Steuer?
"Im Prinzip habe ich beides schon erlebt: Kollegen, die es positiv aufnehmen, dass auch Frauen hinter dem Steuer eines Lkw sitzen, aber auch negative Dinge wie 'Geh hintern Herd, passt besser zu dir!'", erzählt Jessy.
"Wenn sie denken, ich kann das nicht, dann zeig ich es ihnen eben, wie ich das kann!" – nun auch immer sonntags um 20.15 Uhr auf Kabel Eins.
Folge verpasst? www.kabeleins.de/tv/trucker-babes
Titelfoto: kabel eins