"NDR Talk Show": Gast greift Kanzlerkandidat scharf an

Hamburg - Schauspieler Matthias Matschke (56) hat am Freitagabend in der "NDR Talk Show" CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (69) angegriffen, ohne ihn beim Namen zu nennen.

Matthias Matschke (56) ist empört über manche Politikersätze.
Matthias Matschke (56) ist empört über manche Politikersätze.  © NDR/Uwe Ernst

Eigentlich wollte Moderator Hubertus Meyer-Burckhardt (68) mit dem Gast anlässlich der NDR Benefizaktion "Hand in Hand für Norddeutschland" unter dem diesjährigen Motto "Aus einsam wird gemeinsam" über Einsamkeit reden.

"Das ist eine Urerfahrung", sagte Matschke. Seine erste Erinnerung daran ist, als ihn seine Mutter als kleines Kind fünf Minuten alleine ließ. "Für mich war das sehr schlimm."

Doch der Darsteller fasst den Begriff Einsamkeit viel weiter. "Soziale Schwäche, die vielleicht unverschuldet ist, macht einsam."

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Das war der Moment, wo aktuelle politische Debatten ins Spiel kamen. "Deshalb macht mich das auch meschugge, wenn ein Politiker gegen Menschen spricht, die Bürgergeld beziehen müssen", so Matschke.

"Die machen das nicht aus Spaß. Ich halte es für eine Unverschämtheit, das zu sagen."

Matthias Matschke redet sich bei "NDR Talk Show" in Rage

Friedrich Merz (69, CDU) will der nächste Bundeskanzler werden.
Friedrich Merz (69, CDU) will der nächste Bundeskanzler werden.  © Thomas Banneyer/dpa

Zuletzt forderten CDU und FDP immer wieder Kürzungen oder gar eine komplette Abschaffung des Bürgergelds, das erst zum Jahresbeginn 2023 das Arbeitslosengeld (ALG) II - auch als Hartz IV bekannt - ersetzt hatte.

Dabei schwingt der Grundtenor mit, dass sich Menschen auf den Sozialleistungen ausruhen würden, statt zu arbeiten.

Das regte Matschke auf. "Ich habe Leute kennengelernt, die sind ohne ihr Verschulden in eine Armut gekommen. Dieser Politiker macht sich darüber lustig, indem er generell sagt, Bürgergeldempfänger sind Faulenzer", sagte er fast aufgebracht. Applaus vom Publikum.

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"Ich rede mich mal kurz in Rage. Wenn dann so jemand Kanzler werden möchte, das verstehe ich nicht", fing der Seitenhieb auf Merz an, der über ein geschätztes Vermögen von zwölf Millionen Euro verfügt.

"Dieser Mensch, der Kanzler oder Kanzlerin werden will, der muss uns alle repräsentieren, vom Reichsten, aber auch bis zum Ärmsten. Basta!" Worte, die jeder im beginnenden Wahlkampf überprüfen kann.

Die ganze Ausgabe der "NDR Talkshow" von Freitag, dem 13. Dezember, gibt es in der ARD Mediathek zum Nachschauen.

Titelfoto: NDR/Uwe Ernst

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