Bundestags-Präsidentin Bärbel Bas: "Es wurde mir nicht in die Wiege gelegt"
Hamburg - Bärbel Bas (56, SPD) ist seit dem 26. Oktober 2021 Präsidentin des Deutschen Bundestages. Damit, dass sie dieses Amt einmal bekleiden würde, habe sie jedoch nicht gerechnet, verriet sie am Freitagabend in der "NDR Talk Show".
Bärbel Bas ist nach Annemarie Renger (†88) - sie war von 1972 bis 1976 Präsidentin des Deutschen Bundestages - und Rita Süssmuth (87), die das Amt von 1988 bis 1998 bekleidete, erst die dritte Frau, die das zweithöchste Staatsamt der Bundesrepublik innehat.
"Es wurde mir nicht in die Wiege gelegt", so die 56-jährige Duisburgerin.
"Es gab nach der Bundestagswahl eine Debatte darüber, dass es nach 23 Jahren auch mal wieder eine Frau sein muss. Ich habe dann immer gesagt, das finde ich super. Da habe ich aber nicht an mich gedacht und habe zu allen Frauen, die dann gehandelt wurden, immer gesagt, die sind super, die können das alle."
Dann habe Rolf Mützenich (65), seit 2019 Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, zu ihr gesagt, "du machst das". "Da habe ich sofort ja gesagt und dann habe ich schlecht geschlafen."
Im Bundestag selbst herrscht mitunter ein rauer Ton. Bärbel Bas bereite sich gut auf die Sitzungen vor und wisse, was komme. "Man kennt auch so seine Pappenheimer, und dann bin ich manchmal ganz enttäuscht, wenn gar nichts kommt."
Bas ist stolz auf Duisburg
Stolz sei die Politikerin auf ihre Heimatstadt, erklärte sie im Talk. "Ich versuche, fast in jeder Rede einmal Duisburg zu sagen. Klappt nicht immer, aber ich feiere das und meine Redenschreiberinnen und -schreiber, die wissen das und wenn es möglich ist, kriegen wir immer einen Schlenker zu meiner Heimatstadt hin."
Die "NDR Talk Show" ist in der ARD-Mediathek abrufbar.
Titelfoto: NDR/Uwe Ernst