Kassel - In der aktuellen "Mein Lokal, Dein Lokal"-Woche in Nordhessen verschlug es die Mitstreiter sowie auch Profikoch Mike Süsser (52) ins Kasseler Multi-Kulti-Restaurant Chiringuito. Doch gelang Gastgeberin Anke Müller die kulinarische Völkerverständigung?

Mit der Chringuito-Chefin trafen ihre vier männlichen Kollegen auf eine leidenschaftliche Köchin, die ihr Handwerk jedoch lediglich als ambitionierte Quereinsteigerin ausübt. Tatsächlich stieg sie einst als Krankenversicherungskauffrau ins Berufsleben ein, bemerkte aber schon im Alter von zarten zwölf Jahren, dass sie in der Küche so richtig aufblüht.

Mit ihrem Lokal verfolgt sie dabei einen durchaus interessanten Ansatz. Zwar serviert die leidenschaftliche Hobbyköchin ihren Gästen Tapas, die als in kleinen Schälchen servierte Speisen eindeutig der spanischen Küche zuzuordnen sind. Bei den Gerichten beschränkt sie sich jedoch nicht auf eine Länder- oder Regionenküche.

"Ich schau mir die Küchen der Welt an und alles, was mir da gefällt und mich irgendwie anmacht, versuche ich zu kochen. Und wenn es mir gefällt und schmeckt, bringe ich es auf den Tisch", beschreibt Anke ihr Konzept auf komprimierte Weise selbst.

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Beim Besuch von Profikoch Süsser präsentierte sich zunächst direkt einmal die gesamte Familie, die regelmäßig im Chiringuito anzutreffen ist. So standen Ehemann Edgar und Sohnemann Ben bereits hinter dem Tresen Spalier.

Doch wichtig ist bei "Mein Lokal, Dein Lokal" bekanntlich, was in der Küche abgeht - und trotz der äußerst beengten Räumlichkeiten, sagte diese dem TV-Gastronomen durchaus zu.

Der 52-Jährige lobte neben "Charme und Gemütlichkeit", aber auch durchaus seine rumänische Kohlroulade mitsamt Polenta-Gratin, die ihm aufgetischt wurde: "Die kleine Welt dieser kulinarischen Reise, finde ich sehr gut gelungen", lobte er den Familienbetrieb in den höchsten Tönen.

Aber wie sah es die Konkurrenz? Schon bei der Vorspeise gab es seitens der vier Gastronomen mehr Licht als Schatten. Vor allem bemängelten Jasvir Lotz (Inhaber Zum Chattenturm, Wolfhagen), Martin Born (Alpha Kantine), Ivo Ivancic (Herbstapfel) und Rainer Holzhauer (Renthof) die mangelnde Wärme der Speisen.

Mit einem Punkte-Zwischenfazit von 32 Zählern durfte sich Anke aber dennoch durchaus zufriedengeben. Das sollte keineswegs so bleiben. Im Verlauf des Hauptganges und des Desserts störten sich die Mitstreiter schließlich doch verstärkt am Geschmack der servierten Speisen.

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Während Martin sein Gulasch noch als wahrhaften Gaumenschmaus propagierte, gab sich Ivo aufgrund der vermeintlichen Bitterkeit der Pimientos de Padron weitaus mäkeliger - und zog damit den Zorn des Profikochs auf sich.

"Da dominiert in deinem Kopf 'ist nicht ganz mein Gemüse'. Das brauchen wir hier auch nicht weiter zu diskutieren - und Punkt", wurde Süsser letztlich deutlich.

Eine angenehme Überraschung gab es für alle schließlich bei der Rechnung, die mit weniger als 50 Euro pro Person inklusive Getränke über alle Maßen. Auf die Punkte für Anke hatte das aber nur bedingt Einfluss. Am Ende sprangen 30 Punkte und somit ebenso viele Zähler heraus, wie Rainer am Vortag sammeln konnte.

Im Kampf um den Goldenen Teller will sich Ivo mit seinem Holzapfel bereits am Mittwochabend (17.55 Uhr, Kabel Eins) deutlich besser platzieren.