Schlaraffenland Schweiz? Sächsin verdient nun weniger als in Deutschland

Leipzig - Ihr Beruf als Bürokauffrau hat Julia Forkert (38) nicht mehr glücklich gemacht. Eine Veränderung musste her, und die fand die 38-Jährige in der Schweiz. In der MDR-"Umschau extra" berichtet sie, warum ihr das Geld dabei nicht wichtig war.

Julia Forkerts (38) Leidenschaft sind besonders die Kühe geworden. (Symbolbild)  © dpa/Jean-Christophe Bott

Aus Neustadt in Sachsen hat es Julia 2021 auf einen Schweizer Bauernhof in der Nähe vom Zürichsee gezogen.

Die ehemalige Chefarzt-Sekretärin brauchte einen Tapetenwechsel. Unter anderem, weil sich beruflich einiges ändern sollte.

Die Umsetzung des Wunsches, in die Landwirtschaft zu gehen, gestaltete sich anfangs jedoch schwierig. Es prasselten vorerst nur Absagen rein.

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Julia vermutet, dass es was mit ihrem Erscheinungsbild zu tun hatte. Eine Landwirtin mit pinken Haaren, das konnten sich viele Schweizer wohl nicht so recht vorstellen.

Sie schaffte es letzten Endes trotzdem, Fuß in der Schweiz zu fassen und ihrer Leidenschaft, wenn auch zum finanziellen Nachteil, nachzugehen. Julia hat also weniger Gehalt für deutlich mehr Arbeit. "Aber Geld ist halt auch nicht alles", resümiert sie.

Die Landwirtin in Ausbildung hat ihre Leidenschaft gefunden und nimmt dafür nicht selten 13-Stunden-Arbeitstage in Kauf.

"Man muss es wirklich aus freien Stücken wollen, sonst geht man da dran kaputt", ist sich Julia sicher.

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MDR-"Umschau extra": Von Geldsorgen in Deutschland zum unbeschwerten Leben in der Schweiz

Die Schweiz ist für viele Deutsche ein beliebtes Auswanderziel. (Archivbild)  © dpa/C3502 Horst Ossinger

Julia gegenüber steht Oliver Flath (43). Auch er kommt aus Sachsen, und auch er arbeitete in der Vergangenheit als Bürokaufmann.

Zusammen mit seiner Frau kam er gerade so über die Runden. Das reichte den Erzgebirgern nicht aus.

Vor 16 Jahren trafen sie dann die Entscheidung, in die Schweiz zu ziehen - vor allem wegen des Geldes.

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"Das Einzige, was du im Leben hast, ist deine Arbeitskraft, und die musst du so teuer wie möglich verkaufen", bestärkte ihn seine Großmutter mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

Doch, dass Oliver so weit weggezogen ist, hat sich ausgezahlt.

"Ich hätte 2008 mit einem Lohn in der Schweiz mit meiner Frau besser gelebt, als wenn wir beide in Deutschland gearbeitet hätten", erzählt der jetzige Baumarktmitarbeiter dem MDR-"Umschau"-Team.

Trotzdem, und das ist ihm wichtig zu betonen, bekommt man das Geld im Nachbarland nicht geschenkt. Kompetenz und teils längere Arbeitszeiten seien hier die Bedingung.

Die komplette Umschau-Folge könnt Ihr Euch in der Mediathek ansehen.

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