Obstkrise im Osten: "Es ist verheerend dieses Jahr"

Krostitz - Das Obst fehlt, und zwar ganz gewaltig! Vor allem Mostereien bekommen die Auswirkungen im vollen Umfang zu spüren. Ohne staatliche Unterstützung müssen andere Lösungen her und die beinhalten nicht selten auch Preissteigerungen. Der MDR spricht in seiner neuen "Umschau"-Folge mit Betroffenen, wie Maria Köhler aus Krostitz.

Mostereien haben nun mit den Konsequenzen einer schlechten Ernte zu kämpfen.
Mostereien haben nun mit den Konsequenzen einer schlechten Ernte zu kämpfen.  © dpa/Sebastian Kahnert

"Ich würde mal milde ausgedrückt sagen, es ist relativ verheerend dieses Jahr", berichtete die Bäuerin dem MDR.

Zweimal die Woche, immer freitags und samstags, sind die Annahmetage für Obst. Daraus wird im weiteren Verlauf Saft gepresst.

Eigentlich habe sie in der Erntezeit alle Hände voll zu tun, doch dieses Jahr herrscht Ebbe im Lager.

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Grund dafür ist der späte Frost, welcher den bereits voll in Blüte stehenden Obstbäumen Ende April einen herben Schlag versetzte.

Auch wenn viele Obstbauern mittels Feuer, Wasser und warmer Luft alles gaben, um die eisigen Nächte zu überbrücken, erfroren die kostbaren Blüten reihum.

Den Verlust könne man nun so richtig spüren, erzählt Köhler, während sie in das Obstlager zeigt. "Man sieht, es ist relativ leer. Hier steht mehr Gedöns von mir rum, aber kein Obst."

Auch eine schützende Eisschicht konnte viele Blüten nicht vor dem Erfrieren retten. (Archivbild)
Auch eine schützende Eisschicht konnte viele Blüten nicht vor dem Erfrieren retten. (Archivbild)  © dpa/Felix Kästle

3000 statt 30.000 Liter Saftausbeute: Enorme Einbußen durch Obstknappheit

Welke Blüten sind die Folge zweier frostiger Nächte im April. (Archivbild)
Welke Blüten sind die Folge zweier frostiger Nächte im April. (Archivbild)  © dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Bis zu 30.000 Liter Saft produziert ihre Mosterei in guten Jahren. Diesmal wird es wohl nur etwa ein Zehntel davon sein. Ernüchternd.

Ihre Preise von 2,66 Euro pro Liter Direktsaft wolle sie aber nicht weiter anheben.

Anders sieht es in der Thüringischen Süßmostkelterei in Crossen aus. Denn im Gegensatz zum Krostitzer Bauernhof ist die Mosterei ihr Hauptgeschäft.

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Die Inhaberin Mareike Dietzsch sieht sich dazu gezwungen, ihre Säfte teurer zu machen. Denn die Früchte von Gärtnern aus der Umgebung reichen nicht aus, stattdessen müsse Obst zugekauft werden.

Und noch ein weiteres Problem besteht, denn wenn die Arbeit, sprich das Obst, wegbleibt, können auch die Angestellten nicht auf Dauer gehalten werden. Auf Unterstützung vom Staat hoffen sie bisher vergebens.

Die gesamte MDR-"Umschau"-Folge mit weiteren spannenden Themen könnt Ihr Euch in der Mediathek ansehen.

Titelfoto: Bildmontage: dpa/Sebastian Kahnert; dpa/Felix Kästle; dpa/Karl-Josef Hildenbrand

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