Tonnenweise Müll nach Spring Break Festival: So könnte das Chaos ein Ende haben

Leipzig - Es ist Sommer - und damit Festival-Zeit! Veranstalter und Live-Acts laden an den tollsten Open-Air-Locations in ganz Deutschland zum Feiern ein, Übernachtung inklusive. Für viele Besucher ist es die tollste Zeit des Jahres, doch sie lassen sie oft tonnenweise Müll zurück. Lässt sich das vermeiden? Diese Frage stellt sich das MDR-Magazin "Umschau".

Events wie das Sputnik Spring Break Festival in Sachsen-Anhalt locken jedes Jahr Tausende Besucher an. (Archivbild)
Events wie das Sputnik Spring Break Festival in Sachsen-Anhalt locken jedes Jahr Tausende Besucher an. (Archivbild)  © Alexander Prautzsch/dpa-Zentralbild/dpa

Die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind spätestens seit den Aktionen der "Letzten Generation" in aller Munde. Vor allem junge Leute versuchen, sich für unsere Umwelt zu engagieren. In vielen Bereichen des täglichen Lebens kann man dies relativ einfach umsetzen.

Doch wie sieht es mit Festivals aus, deren Saison gerade erst so richtig begonnen hat? MDR-"Umschau" hat unter anderem das Sputnik Spring Break Festival besucht und dabei wenig Überraschendes herausgefunden.

Das Event auf der Halbinsel Pouch an der Goitzsche im Landkreis Anhalt-Bitterfeld hat vom 26. bis 29. Mai rund 30.000 Feierwütige angezogen, Acts wie Kraftklub, Peter Fox, Kontra K und Gestört aber geil heizten ihnen ordentlich ein.

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Wer drei Tage feiert, hinterlässt auch Müll, das lässt sich nur schwer komplett vermeiden. Doch die 200 Tonnen (6,66 Kilogramm pro Person) Müll, die beispielsweise im vergangenen Jahr angefallen sind, sind nicht das einzige Problem.

Im selben Jahr sind 90 Prozent der Festivalbesucher mit dem Auto angereist, darunter sogar die, die im Nachbarort leben. Ihnen zufolge fahren nur wenige Busse. Eine Gruppe sagt, dass die Bahn keine Option sei, weil eben jeder ein eigenes Fahrzeug besitzt.

Das Problem dabei: An- und Abreise mit dem Auto machen rund 40 Prozent der Kohlendioxid-Belastung aus - dazu kommen unter anderem noch Auf- und Abbau, Dieselgeneratoren für Strom, Toiletten und vieles mehr. Pro Kopf und Tag kommt man so auf eine Kohlendioxid-Emission von 50 Kilogramm. Das ist etwa doppelt so viel wie an einem normalen Tag zu Hause.

Viele Besucher reisen mit dem Auto zu Festivals, was natürlich nicht besonders gut für die Umweltbilanz ist. (Symbolbild)
Viele Besucher reisen mit dem Auto zu Festivals, was natürlich nicht besonders gut für die Umweltbilanz ist. (Symbolbild)  © 123RF/ninelle
Während des Festivals ist die Stimmung auf dem Gelände ausgelassen, niemand denkt an die Nachteile. (Archivbild)
Während des Festivals ist die Stimmung auf dem Gelände ausgelassen, niemand denkt an die Nachteile. (Archivbild)  © Alexander Prautzsch/dpa-Zentralbild/dpa

MDR-Umschau: So wird die Festival-Anreise umweltfreundlicher

Doch am Abreisetag kommt vor allem für die Veranstalter oft das böse Erwachen. In Pouch wird jedes Jahr so ziemlich alles stehen und liegen gelassen, was nicht wieder mit nach Hause soll - vom Zelt bis zu ganzen Sofa-Garnituren. (Archivbild)
Doch am Abreisetag kommt vor allem für die Veranstalter oft das böse Erwachen. In Pouch wird jedes Jahr so ziemlich alles stehen und liegen gelassen, was nicht wieder mit nach Hause soll - vom Zelt bis zu ganzen Sofa-Garnituren. (Archivbild)  © Imago / Steffen Schellhorn

Dass es auch anders geht, sieht man am Openair St. Gallen, das Ende Juni in der Schweiz stattfindet. Um An- und Abreise klimafreundlicher zu machen, wurde kurzerhand die Anzahl der Autostellplätze reduziert sowie eine Gebühr von 60 Euro pro Platz erhoben.

Zusätzlich bekommen die Besucher 50 Prozent Rabatt auf alle Bahntickets. Die Folge: 88 Prozent der Teilnehmer verzichten auf die Anreise mit dem Auto.

Dass ein solches Konzept beim Spring Break Festival schwerer umzusetzen ist, ist aufgrund der Lage vorstellbar. Eine direkte Bahnverbindung gibt es nicht. Denkbar sind aber möglicherweise Shuttlebusse.

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Müll reduzieren dürfte jedoch deutlich einfacher sein. Dabei helfen würde schon, wenn nicht jeder dritte Besucher sein Zelt stehen lassen würde. Oder sein Sofa. Oder seinen Kühlschrank.

Welche Ideen es zur Müllreduzierung bei anderen Festivals bereits gibt und wie diese umgesetzt werden, könnt Ihr in dem Beitrag der MDR-"Umschau" vom Dienstag sehen.

Titelfoto: Bildmontage: Alexander Prautzsch/dpa-Zentralbild/dpa, IMAGO / Steffen Schellhorn

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