Leipzig - Wer an seine Kindheit und Jugend in der DDR zurückdenkt, dürfte sich unweigerlich an Süßigkeiten wie die Pfeffi-Bonbons erinnern. Doch was passierte nach der Wende mit den Traditionsunternehmen?
Der "MDR Umschau"-Beitrag gibt unter anderem Einblick hinter die Kulissen der "Krügerol"-Produktion.
Erstmals gingen die Kräuterbonbons im Jahr 1866 in Leipzig über die Theke und avancierten vor allem in DDR-Zeiten zu absoluten Verkaufsschlagern. Zur Wende erging es dem Unternehmen dann aber wie so vielen anderen: Die finanziellen Mittel fehlten, und die Produktion musste eingestellt werden.
1994 wurde die Herstellung dann fortgesetzt - allerdings unter der Leitung eines Schweizer Pharmaunternehmens mit Sitz in Köln. Seit 2022 werden die "Krügerol"-Bonbons nun aber bei Dr. C. Soldan in Franken hergestellt.
Eines hat sich aber bis heute nicht geändert - und das ist die Beliebtheit in der ehemaligen DDR: Drei Viertel der Nachfrage stammt nach Unternehmensangaben aus dem Osten.
Ähnlich ist es beim Pfefferminzbonbon Pfeffi, dessen Produktion ebenfalls nach der Wende eingestellt wurde und die Wiedergeburt im Jahr 2000 bei der Pit Hofmann GmbH in Bayern feierte. Unternehmenssprecher Bertram Zehetbauer dazu: "Es ist immer noch so, dass der Großteil der Ostmarken im Westen nicht verkauft werden. Hier im Westen ist ein weißer Fleck."
Selbst im Ausland - insbesondere in Südkorea - werden die Pfeffi-Bonbons besser verkauft als in den westdeutschen Ländern. "Das ist einfach seltsam", zeigt sich auch Zehetbauer ratlos.
MDR Umschau: Viele Ostmarken im Westen noch immer unbeliebt
Ein Gegenbeispiel dazu bieten die sogenannten Liebesperlen, die wohl jede in Deutschland aufgewachsene Person schon mal gesehen und probiert hat.
Die kleinen bunten Kugeln werden seit über 100 Jahren in Görlitz produziert und wurden aus der DDR auch in die BRD geliefert - ein gesamtdeutsches Produkt also.
Im Gegensatz zu anderen ostdeutschen Unternehmen befindet sich die Produktionsstätte des gleichnamigen Erfinders Rudolf Hoinkis bis heute in Familienhand, ausländische oder westdeutsche Investoren sucht man hier vergeblich.
Wer noch mehr in die Welt der Süßigkeiten eintauchen will, kann sich den "MDR Umschau"-Bericht hier ansehen.