Sachse revolutioniert DDR-Schwimmhallen: Innerhalb eines Jahrzehnts stand sie überall
Leipzig - Kennst Du eine, kennst Du alle: Zumindest trifft das auf viele der alten DDR-Schwimmhallen zu. Und das hat einen Grund, dessen Ursprung in Leipzig ist. Der MDR klärt in seiner neuen "Umschau"-Folge auf.

Viel Schnickschnack haben sie nicht, lediglich ein 25-Meter-Becken, welches in fünf Bahnen aufgeteilt ist - die DDR-Volksschwimmhallen des Typs Anklam.
Doch nicht nur von innen sind die Bäder gleich aufgeteilt, auch von außen sehen sich zum Verwechseln ähnlich.
Der Grund: Es handelt sich um sogenannte Typenbauten. War der Entwurf einmal abgesegnet, wurde in der gesamten Republik Copy and Paste gemacht.
Günter Fuchs (90) verbrachte sein halbes Leben in den Hallen, trainiert noch immer eine Gruppe Rentner im Schwimmbad Nordost.
Mit dem Ort verbindet ihn weitaus mehr, als nur die Freude am Schwimmen. "Ich habe weit über 100 Stunden an dieser Schwimmhalle mit geschippt", erinnert sich der rüstige Rentner an den Bau.
MDR-"Umschau": Sechs Volksschwimmhallen des Typs Anklam existieren noch immer in Leipzig

Das Design für die Bäder stammt aus der Feder des 2014 verstorbenen Leipziger Architekten Eitel Jackowski.
Er hat mit vielen seiner Werke das Stadtbild mitgeprägt. So auch das frühere Zentralstadion, dessen Eingangsgebäude noch immer Teil der Red Bull Arena ist.
Aktuell existieren sechs Anklam-Hallen in der Messestadt. Doch auch darüber hinaus wurden sie erbaut.
Die DDR stampfte in einem Jahrzehnt 41 Volksschwimmhallen aus dem Boden.
Auch wenn bei Weitem nicht mehr alle Hallen des Architekten existieren, wurden doch einige zweckentfremdet.
So entstand zum Beispiel aus einer Volksschwimmhalle der Stadt Schwerin ein Wohnkomplex, in dem nicht nur 16 Wohnungen, sondern auch eine Praxis und ein kleines Schwimmbecken untergebracht wurden.
Die komplette "Umschau"-Folge mit weiteren spannenden Themen könnt Ihr Euch in der Mediathek anschauen.
Titelfoto: Montage: dpa/Jan Woitas; dpa/Jens Büttner