Brandgefahr bei Lithium-Ionen-Akkus: Wieso Entsorgungskosten für Leipziger steigen können

Leipzig - Wie gefährlich Lithium-Ionen-Akkus sein können, ist wohl spätestens seit April klar. Denn Anfang des Jahres brannte im Leipziger Norden eine Lagerhalle des chinesischen E-Scooter-Händlers Xin Service GmbH vollständig ab. Grund dafür waren unter anderem die immer wieder explodierenden Akkus der E-Roller. Die Akkus können vielseitige Probleme verursachen. So führen sie auch in Mülldeponien vermehrt zu Bränden.

Lithium-Ionen-Akkus können brandgefährlich werden. (Symbolbild)
Lithium-Ionen-Akkus können brandgefährlich werden. (Symbolbild)  © 123RF/malp

Diese Brände seien schon lange kein Einzelfall mehr, berichtete das MDR-Magazin "Umschau" in seiner Sendung am 17. Oktober.

Vor allem Mülldeponien hätten damit zu kämpfen. In Erfurt brachen alleine dieses Jahr schon sechs Akku-Brände aus.

Doch wie entstehen diese überhaupt?

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Die in den verschiedensten Geräten verbauten Lithium-Ionen-Akkus nehmen beim Laden viel Energie auf. Kommt es nun zu einem technischen Fehler oder zur Überhitzung des Akkus, wird im Inneren eine sogenannte thermische Reaktion ausgelöst. Der Akku heizt sich dabei in kürzester Zeit auf und kann sich durch die extreme Hitze entzünden.

Jedoch können die Akkus sich auch bei einem starken äußeren Druck entzünden, wie er z.B. beim Zusammenpressen von Müll entsteht. Das Prinzip ist dabei das gleiche.

Um dies zu verdeutlichen, macht der MDR einen Test auf der Zentraldeponie Cröbern in Großpösna. Hierbei werden verschiedene Akkus großem Druck ausgesetzt. Das Ergebnis zeigt: Bereits der Akku einer E-Zigarette reicht aus, um ein Feuer zu entfachen.

Umfrage der MDR "Umschau" verdeutlicht: Nicht alle entsorgen ihre Akkus sachgemäß

Bereits beim Zusammenpressen des Mülls im Müllauto kann ein Brand entstehen, wenn sich ein Akku darin befindet. (Symbolbild)
Bereits beim Zusammenpressen des Mülls im Müllauto kann ein Brand entstehen, wenn sich ein Akku darin befindet. (Symbolbild)  © 123RF7electroepil

Die Brände in den Mülldeponien können überhaupt erst entstehen, weil viele ihre Akkus nicht sachgemäß entsorgen.

Diese gehören weder in die Tonne noch in den Sperrmüll, sondern in dafür vorgesehene Sammelboxen oder auf den Wertstoffhof. Zudem können sie in Elektrofachmärkten oder in Fahrradgeschäften zurückgegeben werden.

Das Zusammenpressen des Mülls in den Müll-Autos und -Deponien reicht bereits aus, um falsch entsorgte Lithium-Ionen-Akkus, die sich darin befinden, zu entzünden.

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"Im Prinzip gebe ich sie teilweise ab, teilweise verschwinden sie aber auch im Müll", gesteht ein Mann bei einer Umfrage in Leipzig. Und er ist sicher nicht der Einzige.

Wer nun denkt, dass die Deponie-Brände ihn nichts angehen, liegt falsch. Die Müllhalden sind zwar in den meisten Fällen dagegen versichert, doch die steigende Anzahl von Bränden sorgt dafür, dass die Versicherungskosten teurer werden. Die entstehenden Mehrkosten werden dann auf die Haushalte umgeleitet. Für die Leipziger bedeutet das: Die Entsorgungskosten können bis zu acht Prozent steigen.

Damit Deponie-Brände gar nicht erst entstehen, ist es wichtig, dass Akkus richtig entsorgt werden. Eine Möglichkeit, den nötigen Anreiz zu schaffen, ist ein Pfandsystem für Akkus und Batterien. Doch solange es keine einheitliche Lösung gibt, ist schon viel getan, wenn alle ihre Akkus statt im Hausmüll in Sammelboxen oder auf dem Wertstoffhof entsorgen.

Titelfoto: 123RF/malp

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