Massiver Wohnungsmangel in Deutschland: Sind Mikro-Apartments die Lösung?

Leipzig - In ganz Deutschland fehlt es an bezahlbarem Wohnraum. Welche Lösungen dafür gefunden werden und wie sinnvoll diese wirklich sind, zeigt ein neuer Beitrag der MDR-"Umschau".

In sogenannten Mikro-Apartments lebt man auf engstem Raum, zahlt aber so viel wie für eine gewöhnliche Wohnung.
In sogenannten Mikro-Apartments lebt man auf engstem Raum, zahlt aber so viel wie für eine gewöhnliche Wohnung.  © 123rf/starush

Wie die Sendung aufzeigt, hat sich die Zahl von deutschen Sozialwohnungen seit 2007 auf rund eine Million halbiert. Die Folge: Massive Not, es fehlt bundesweit an mehr als 912.000 Wohnungen - und das, obwohl die Bundesregierung eigentlich immer wieder das Konzept "Wohnen für alle" anpreist.

"Damit verspricht der Staat etwas, was er nicht hat: nämlich Wohnungen", so der Vorwurf von Matthias Günther vom Pestel Institut, der im Beitrag zu Wort kommt.

Ein Lösungsansatz, um möglichst viel Wohnraum auf kleiner Fläche zu generieren, sind sogenannte Mikro-Apartments. Die Idee ist nicht neu, ist inspiriert vom Nakagin Capsule Tower in Tokio aus den 1970ern, in dem Mieter in nur zehn qm großen Kapseln hausten.

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Der Look dieser Apartments in Deutschland erinnert größtenteils eher an Hotelzimmer: So sind sie nur selten größer als 25 Quadratmeter; Küche, Schlafzimmer und der Wohnbereich befinden sich unmittelbar nebeneinander, die Wände sind von Schränken gesäumt, um "versteckten" Stauraum zu bieten.

Der Architekt Paul Darling, der Mini-Wohnungen in Leipzig entworfen hat, arbeitet beispielsweise mit vielen Spiegeln an den Wänden. So sollen die Räumlichkeiten größer wirken, als sie eigentlich sind.

Mikro-Apartments werden meist möbliert vermietet, so auch in diesem Wohnkomplex im Dortmunder Kreuzviertel.
Mikro-Apartments werden meist möbliert vermietet, so auch in diesem Wohnkomplex im Dortmunder Kreuzviertel.  © IMAGO / Friedrich Stark

Mikro-Apartments: Wenig Platz, exorbitant hohe Mieten

Die Krux: Solche möblierten Mikro-Apartments sind im Schnitt deutlich teurer als gewöhnlicher Wohnraum. So berichtet eine Studentin vom stolzen Mietpreis von 520 Euro für 22 qm in Leipzig-Connewitz. In Städten wie München und Hamburg kann es vorkommen, dass man sogar bis zu 87 Euro pro Quadratmeter blechen muss.

"Wenn man eine Not hat, dann zahlt man in so einer Situation fast alles", erklärt Thomas Beyerle, Professor für Immoblienwissenschaft. Lange halten es die Mieter auf so engem Raum allerdings nur selten aus: Der Großteil von ihnen, meist Studierende oder Berufsanfänger, ziehen innerhalb der ersten zwei Jahre wieder aus. Mit jedem neuen Mieterwechsel steigen dann auch wiederum oft die Preise.

Den kompletten "Umschau"-Beitrag seht Ihr in der ARD-Mediathek.

Titelfoto: IMAGO / Friedrich Stark

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