Schwere Vorwürfe gegen "Domino's": Müssen Angestellte ihr Trinkgeld an die Chefs abgeben?
Leipzig - Feierabend, Pizza bestellen, schmecken lassen... So machen sich viele am Abend oder zur Mittagszeit das Leben leicht. Aber: Wie schwer ist das für die Angestellten?
Es stehen harte Vorwürfe im Pizza-Raum: Diese treffen "Domino's" aus Leipzig.
"Domino‘s" ist der größte Pizzalieferdienst weltweit und thront auch in Deutschland auf Platz eins. Das Erfolgskonzept ist ein "sich schnell ausbreitendes Franchise-Modell und eine trendbewusste Marketingstrategie".
PR wird großgeschrieben. So löste Domino’s mit einer veganen Salamipizza-Variante einen Hype aus. "Sell more Pizza – have more fun", lautet der Firmen-Slogan. Aber: Bringt "mehr" Pizza wirklich mehr "Spaß"?
Die Frage ist: "Fun" für wen? Das MDR-Investigationsformat "exactly" geht dem Pizza-Kult auf den Grund.
Vorwürfe gegen "Domino's"
Der größte Partner von "Domino‘s" in Deutschland ist mit 16 Filialen eine Leipziger Firma. Die Angestellten: meist Migrantinnen und Migranten sowie Studierende, so der MDR in seiner Ankündigung.
Pizza sei "unser Medium; unsere eigentliche Mission ist es, die Welt ein Stück besser zu machen", behaupten die beiden Geschäftsführer im Geschäftsbericht des australischen Mutterkonzerns.
Mehrere Fahrer allerdings sagen, dass die Realität anders aussähe. "Es gibt Berichte über ausstehende Lohnfortzahlungen, bezahlten Urlaub erst auf mehrmalige Nachfrage und Einschüchterungsversuche seitens der Geschäftsleitung", so der MDR. Auch gewerkschaftliche Tätigkeiten würden im Keim erstickt. Geht der Pizza-Boom auf Kosten der Angestellten?
Die "Exactly"-Autoren Leon Grüninger und Lukas Meya haben recherchiert und beantworten in der Doku die Fragen: Was ist dran an den Vorwürfen, und steckt ein System dahinter?
Grüninger selbst arbeitete als Fahrer bei "Domino’s" und will herausbekommen: "Müssen Angestellte tatsächlich Teile ihres Trinkgelds an die Geschäftsleitung abgeben?" Insiderberichte und zugespielte Arbeitsverträge von "Domino’s"-Stores aus ganz Deutschland würden das Bild bestätigen: viele Missstände an vielen Standorten sollen vorherrschen im Pizza-Business.
TV-Tipp: Antworten gibt eine neue Folge "Exactly" – zu sehen ab Montag, 21. März, 10 Uhr, in der ARD Mediathek sowie ab 17 Uhr auf dem YouTube-Kanal MDR Investigativ sowie linear mit dem Beitrag "Zwischen Mindestlohn und Rolex-Boni" am Mittwoch, 23. März, um 20.45 Uhr im MDR.
Titelfoto: MDR/Mia Media