Fakt ist, die Angst ist trotz "Doppelwumms" groß
Erfurt/Dresden/Chemnitz - Der 200-Milliarden-"Doppelwumms" soll kommen, das Leben der Bürger "abfedern". Dennoch machen sich Menschen Sorgen - wie sehr kann der Staat helfen. Und: Wie sehr trägt das Scholz'sche Mantra "You'll never walk alone"? Wird aus dem Doppelwumms nur ein Miniwumms?
Der montägliche MDR-Talk "Fakt ist!" geht der Frage nach: "Angst trotz Doppelwumms – was den Menschen Sorgen macht".
Das Erfurter MDR-Studio lädt dazu Bürger und Politiker ein: "Haben die Menschen aktuell mehr Ängste als früher? Weshalb sind sie besonders besorgt? Wie äußern sich die Ängste der Bevölkerung? Welche Erwartungen haben Bürgerinnen und Bürger an die Politik?" - das sind nur einige der Punkte, die im Talk zur Sprache kommen sollen.
Dr. Andreas Menzel (*1962) und Lars Sänger (42) moderieren die Sendung, bei der das Live-Publikum wesentlichen Anteil am Gesprächsverlauf haben wird "und sich mit Meinungen, Standpunkten, Erfahrungen und Fragen einbringt".
Im Podium stellen sich am Montagabend der Diskussion folgende Gäste:
- Dr. Juliane Stückrad, Ethnologin, Uni Jena
- Prof. Hans Vorländer (68), Politikwissenschaftler, TU Dresden
- Bernhard Herrmann (56), MdB, Bündnis90/Die Grünen, Chemnitz
Wird aus dem Doppelwumms nur ein Miniwumms?
"Aus Befragungen wissen wir, dass die gefühlte Stimmung in der Gesellschaft schlechter ist als die absolute Lage." Dieser Meinung ist Politikwissenschaftler Hans Vorländer von der TU Dresden.
Aus Sicht der Ethnologin Juliane Stückrad fühlen sich vor allem viele Ostdeutsche von den ganzen Umbrüchen erschöpft und haben Angst vor weiteren tiefgreifenden Veränderungen.
"Wer spürt, dass er etwas beeinflussen kann, hat weniger Angst", so der Grüne-Bundestagsabgeordnete Bernhard Herrmann aus Chemnitz. Politikerinnen und Politiker müssten "Rahmenbedingungen schaffen, damit die Menschen selbst aktiv werden können". Herrmann ist der Überzeugung, dass sich nichts ändert, "wenn Ängste und Wut nur auf der Straße rausgebrüllt werden".
TV-Tipp: "Fakt ist! Aus Erfurt" läuft am Montag, 17. Oktober, 20.30 Uhr im Livestream auf mdr.de/fakt-ist und ab 22.10 Uhr linear im MDR-Fernsehen.
Titelfoto: Christin Klose/dpa-tmn