Traumjob Influencer? Denkste! Fame, Likes und Depressionen...

Leipzig - Influencer zu sein, sei ein Traumjob für viele. Sonne, Sommer, schöne Bilder - viel Geld... Aber: Welche Risiken und Nebenwirkungen hat dieser Job? Wie abhängig machen sich gerade junge Menschen von den Algorithmen? Dem geht das MDR-Format "exactly" auf den traurigen Grund.

"Fame, Likes und Depressionen" - MDR-"exactly"über den "Traumjob Influencer". Im Bild: Reporterin Elsa Sieveking (l.) und Influencerin Sara Kulka (31).
"Fame, Likes und Depressionen" - MDR-"exactly"über den "Traumjob Influencer". Im Bild: Reporterin Elsa Sieveking (l.) und Influencerin Sara Kulka (31).  © MDR/Jonas Juckeland/Mia Media

Über Influencer, die ab und zu Gewinnspielchen machen oder das eine oder andere Produkt in die Kamera halten, gibt's viele Gags wie: "Influenct Du rum oder hast 'n Job?" ... Aber wie ist es wirklich, dieses öffentliche Leben?

Es war "der Knall Anfang des Jahres in der Welt von Instagram, YouTube und Co.: Vier berühmte Influencer aus Deutschland schmissen hin", so der MDR. Die Gründe waren Stress, Burnout und Vereinsamung.

"Sobald du nicht aktiv bist, sinkt deine Reichweite und das Interesse der Leute", sagt Sara Kulka (31), erfolgreiche Influencerin aus Sachsen. Außerdem kommt Hass hinzu, den es auszuhalten gilt.

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Sie wurde vor zehn Jahren als Teilnehmerin der TV-Sendung "Germany's next Topmodel" deutschlandweit bekannt. In den sozialen Netzwerken hat sie über 250.000 Follower, ihre Themen sind bunt: das Leben als Mutter zweier Kinder, Beauty und Lifestyle.

Sie macht ihr Leben transparent - doch um welchen Preis? "Ich hatte auch mal einen Stalker – ganz krass, der auch rausgefunden hat, wo wir wohnen, was eigentlich sehr schwierig ist", sagt Sara.

Influencer packen aus

"MDR exactly" begleitet erfolgreiche Influencerinnen und Influencer, jene, die aufhören wollen, und solche, die es gern werden wollen.
"MDR exactly" begleitet erfolgreiche Influencerinnen und Influencer, jene, die aufhören wollen, und solche, die es gern werden wollen.  © MDR/Jonas Juckeland/Mia Media

Jonas Ems (25) verkündete Ende 2021, dass es für ihn "in den sozialen Netzwerken nicht weitergehen kann wie zuvor".

Er hat 2,75 Millionen Abonnenten auf YouTube und 1,4 Millionen Follower auf Instagram. Damit ist er einer der Erfolgreichsten seiner Zunft.

Das erste YouTube-Video veröffentlichte Jonas mit zwölf Jahren. Heute bezeichnet er Social-Media-Plattformen als "toxisch" – und das, obwohl er mit Social Media gut 10.000 Euro netto im Monat verdiene...

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"Ich hasse die allermeisten Plattformen, weil die Algorithmen wirklich sehr widerlich sind", sagt er. Mit "MDR-exactly"-Reporterin Elsa Sieveking spricht Jonas offen über seinen Nervenzusammenbruch.

"Die Hälfte von den Leuten, die ich so aus meiner Branche kenne, sind völlig kaputt im Kopf."

Warum ist das so? Macht uns Social Media – sowohl als Nutzerinnen und Nutzer als auch uns als Zuschauer - krank? Und brauchen wir alle mal ein "Social-Media-Detoxing"?

"Eine große Reichweite als Influencer schafft Druck zu performen, lässt wenig Spontanität zu. Dauerhaftes Stresserleben, kaum Ruhezeiten führen zu Schlafmangel, Erschöpfung bis hin zu depressiver Symptomatik", erklärt Psychologin Hendrikje Schmidt.

Die schillernde Social-Media-Welt ist eher ein knallharter Fulltime-Job

TV-Tipp: Zu sehen ist die neue Folge der Reportage-Reihe ab Montag, dem 16. Mai, um 8 Uhr in der ARD Mediathek sowie ab 17 Uhr auf dem YouTube-Kanal "MDR Investigativ".

Titelfoto: MDR/Jonas Juckeland/Mia Media

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