Ekel-Fund am Main: Müllsammler machen traurige Entdeckung
Marktheidenfeld - Eigentlich wollten sie nur Plastik, Flaschen und Unrat entfernen. Was Umweltschützer dann aber in einem Baum am Main finden, verschlägt ihnen die Sprache.
Catharina Mudra ist Flussbeauftragte bei "Main CleanUp" und mit ihrem Team am bereits dritten großen Reinigungstag in Marktheidenfeld bei Würzburg unterwegs. Satte 170 Bewohner der bayrischen 11.000-Einwohner-Stadt machen diesmal mit, wie in der aktuellen Folge "Achtung Kontrolle" (Kabel Eins) erzählt wird.
Die Helfer wollen illegal entsorgten Müll lokalisieren und natürlich entfernen. Dieser bedroht nicht nur Mensch und Tier im und am Main. Er kann auf den 527 Kilometern Fließstrecke auch im Meer landen.
"Es geht in erster Linie darum, das Bewusstsein zu wecken und den Müll vorm Reinrutschen ins Wasser einzusammeln", sagt Mudra. Und fragt sich: "Finden wir wieder die große eingewachsene Matratze, wo sich der Baum schon durcharbeitet oder finden wir primär Kippenstummel, Dosen und Gießkannen?"
Auch diesmal dürfen sich Mudra und Co. auf die Unterstützung des Technischen Hilfswerks (THW) freuen, die die Helfer mit Booten an schwer zugängliche Stellen schifft.
Achtung Kontrolle (Kabel Eins): "Das liegt schon länger, die Haut löst sich schon ab"
Mit Handschuhen und Alugreifstangen bewaffnet, geht es los. Zwölf Kilometer Flussabschnitt werden von Dingen befreit, die nichts in der freien Natur zu suchen haben.
Während sich die Säcke nach und nach füllen, machen Catharina Mudra und das THW einen erschreckenden Fund. In einem Baum am Flussufer steckt ein weißer, schwerer Sack. Durch ein Loch ragen Haare heraus. Die Umweltschützerin ahnt aufgrund des beißenden Geruchs: "Das ist Verwesung."
Zunächst wird von einer Ziege ausgegangen, aber es handelt sich um ein totes Lamm. "Das liegt schon länger, die Haut löst sich schon ab", stellt ein Polizist fest, der einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz protokolliert und prognostiziert: "Das wird ein Cold Case werden."
Der Kadaver wird in eine Tierverwertung gebracht. Und der Täter vermutlich nie gefasst werden.
Alle Infos und Unterstützungsmöglichkeiten zu "Main Cleanup" gibt's auf der Homepage. Die ganze Folge "Achtung Kontrolle" gibt's bei Joyn.
Titelfoto: IMAGO / imagebroker