"Let’s Dance"-Kandidat Philipp Boy hat sogar Schmerzen beim Sockenanziehen
Berlin - Der ehemalige deutsche Kunstturner Philipp Boy (35) übt fleißig mit seiner Tanzpartnerin Patricija Ionel (28), die das Cover der aktuellen Playboy-Ausgabe ziert, und kommt bei dem Training für "Let’s Dance" an seine Grenzen.
Die Proben für die Promi-Tanzshow haben es in sich. Zusammen schwingen der Ex-Leistungssportler und die Showtanz-Weltmeisterin fast täglich neun Stunden das Tanzbein.
Philipp hat nur den Samstag nach der Live-Show (läuft am Freitagabend auf RTL) frei und nutzt diese kleine Verschnaufpause für seine Regeneration.
Zwar nahm Philipp 2016 schon einmal an einem Tanzformat im Fernsehen teil und gewann den Titel von "Dance Dance Dance". Dennoch hat der Sportler keinerlei Erfahrung, was Standard- oder Latein-Tänze angeht, wie er im Interview mit TAG24 verriet.
Selbst sein Hochzeitstanz sei ein "Hin-und-Her-Gewippe" und kein richtiger Tanz gewesen, da er sich immer gegen solche Stile gewehrt habe. Als Neuling auf dem Parkett verweist Philipp auf zwei seiner Konkurrentinnen von "Let’s Dance": Anna Ermakova (22), die eine klassische Ballettausbildung hat, und Sharon Battiste (31), die den Gardetanz beherrscht, seien mit ihren Tanzerfahrungen ihm gegenüber klar im Vorteil.
Der ehemalige Kunstturner bemerkt bei der Teilnahme von "Let’s Dance" das erste Mal, dass ihm seine Muskeln im Weg stehen. Diese seien in Anbetracht der grazilen Tänze eher hinderlich. Doch Patricija interveniert und sieht Philipps Muskeln vor allem bei den Hebefiguren als Pluspunkt.
Der Muskelkater vom Tanztraining ist so heftig, dass Philipp Mühe hat, sich Socken anzuziehen
Auch bei den Proben ist Philipp nervlich angespannt, weil der ehrgeizige Wahl-Berliner sein Bestes von sich präsentieren möchte. Doch es gibt auch Bewegungen, die dem Sportler nicht liegen. "So komische Achten mit der Hüfte" fallen Philipp besonders schwer und sind eine große Herausforderung für ihn. Als Sportler ist Philipp zwar von Natur aus bewegungsfreudig, doch das Tanz-Training macht sich auch bei ihm körperlich deutlich bemerkbar.
"Der Rücken schmerzt, andauernd bekomme ich jede Woche aufs Neue an anderen Körperstellen Muskelkater. Letztens war sogar das Anziehen von Socken eine Herausforderung, da die Beine nach dem Training für den Jive so sehr geschmerzt hatten. Das muss man sich mal vorstellen", lacht der sportliche 35-Jährige.
Seine aufmerksame Tanzpartnerin Patricija wechselt dann oft die Schritte und passt die Choreografie so an, dass sie Philipp entspricht. Der einstige Kunstturner verrät, dass er beim Training auch schon mal Krisen erleidet und in solchen Momenten am liebsten das Handtuch werfen würde.
"Vor allem, wenn die Live-Show immer näher rückt und manche Schritte einfach nicht sitzen wollen, dann steckt man kurz den Kopf in den Sand." In solchen Situationen möchte Philipp kurz in Ruhe gelassen und nicht "zugetextet" werden, um den Moment für sich zu verarbeiten. Danach sei er dann wieder für alle Anmerkungen seiner Tanzpartnerin offen, die ihn mental unterstützt.
Obwohl Philipp als ehemaliger Kunstturner Leistungsdruck gewohnt ist, steht er jedes Mal aufs Neue mit Lampenfieber hinter der Bühne, bevor es vor die Jury geht. Die Angst, die Choreografie zu vergessen, ist auch bei seiner Profi-Tanzpartnerin groß. Schließlich stellen sich die Promis jeden Freitag einem Millionenpublikum.
In der dritten Show tanzten Philipp und Patricija eine emotionale Rumba
Philipp und Patricija haben ein eigenes Ritual gegen Lampenfieber
Um die Nervosität zu überwinden, haben die beiden für sich ein kleines Ritual entwickelt, wie sie im Interview erzählten. Kurz vor der Show beschwört Patricija ihn, sich vorzustellen, dass nur sie beide für sich tanzen und das Publikum nicht existieren würde.
"Man darf sich nicht bewusst machen, dass da ein Millionenpublikum zuschaut, die Menschen im Studio und dann noch die Jury, die jeden Schritt unter die Lupe nimmt. Philipp, wir sind nur zu zweit und wir tanzen nur für uns", sagt die ehemalige Miss Litauen dann jedes Mal kurz vor der Live-Show hinter der Bühne. Dieses Ritual mache die beiden noch stärker und helfe ihnen, sich nur auf sich selbst zu konzentrieren und ihren einstudierten Tanz abzuliefern.
Die Kritik der Juroren nimmt sich das Tanzpaar gleichermaßen zu Herzen. "Der eine ist eher emotional, der andere eher technisch in seiner Kritik, aber schlussendlich kommt es auf das Gesamtbild an, das es gegebenenfalls zu verbessern gilt", sagt Philipp Boy diplomatisch. Der ehrgeizige Wahl-Berliner freut sich, an der RTL-Tanzshow teilnehmen zu können und eine "mega Ausbildung von den weltbesten Tänzern" zu bekommen.
Ihren nächsten Auftritt haben die beiden am Freitag bei der (vierten) Live-Show um 20.15 Uhr bei RTL oder zeitgleich im Stream bei RTL+.
Titelfoto: Joerg Carstensen/dpa