Erster Auftritt nach Krebs-OP, wie geht es Dieter "Maschine" Birr wirklich?
Leipzig - Es war sein erster TV-Auftritt nach seiner Krebs-Operation und der anschließenden Reha: Dieter "Maschine" Birr (75), Ex-Frontmann der Ostrocker von den "Puhdys" erzählte jetzt im MDR-Riverboat, wie er die letzten Monate erlebt hat.
"Maschine, mein Lieber. Also da gab es auf einmal im April Schlagzeilen. Erst einmal hast du ein paar Konzerte abgesagten müssen und dann hieß es Darmkrebs", tastete sich Riverboat-Moderatorin Kim Fisher (50) langsam vor. "OP und Reha sind vorbei - wie geht es dir?"
Das ist auch die Frage, die sich viele Fans in den vergangenen Wochen gestellt haben. "Gut geht es mir. Also, Krebs, das Wort, nehme ich nicht sehr gern in den Mund. Man hat mir gesagt, ich habe einen Tumor im Darm. Und der Arzt sagte: 'Das holen wir raus und dann is jut'. Eine Woche später war ich dann im Krankenhaus, früh um halb fünf - nach einer Mugge übrigens, ich habe in Annaberg-Buchholz gespielt. Schnell heim danach, geduscht und ab ins Krankenhaus."
Ärzte hatten den Tumor im Körper des Ostrockers nur durch Zufall gefunden. "Bei einer Vorsorge-Untersuchung, bei einer Magen- und Darmspiegelung", erinnert sich Birr. "Da kam der Diagnostiker dann rein und sagte ganz freundlich: 'Ja, da ist ein kleiner Tumor, aber den holen wir raus'. Und mir ist in dem Moment gar nicht bewusst gewesen, was das bedeutet, wa? Und dann habe ich das erst ganz locker gesehen, meine Frau kam dann und hat sich das auch alles erklären lassen. Und dann kam der Tumor raus und das ging zum Glück ganz unproblematisch."
"Ich hatte erstmal nur meine Termine im Kopf"
Erschrocken sei er nach der Diagnose gar nicht gewesen. "Ick hatte eigentlich erstmal nur meine Termine im Kopf, watt ick alles absagen muss. Dett Schöne ist ja, du hast keine Schmerzen. Ein Schnupfen ist eigentlich für mich immer schlimmer gewesen."
Und doch findet der Musiker auch nachdenkliche Worte in Anbetracht seiner Krankheit. "Ich war ja immer der Meinung, ich werde nicht krank, das war immer mein absolutes Lebensgefühl. Wenn ich mal Kopfschmerzen hatte, dann waren die auf der Bühne weg. Aber: Ich habe mir gesagt, es muss weiter gehen und nach fünf Tagen war ich wieder raus aus dem Krankenhaus. Damit ich am Wochenende die Muggen wieder machen konnte. Ich fühlte mich ausgeschlafen, fühlte mich gut. Das Ding war raus und ich fühlte mich einfach gut. Und dann kam die Reha und da habe ich mich auch total wohlgefühlt."
Immerhin ein Bierchen wurde ihm da abends genehmigt. Aktuell steckt der Sänger mitten in seiner Chemotherapie. "Aber mit Tabletten - zum Glück. Ich muss 14 Tage lang jeden Tag 12 Tabletten nehmen: morgens sechs und abends sechs. Ich habe zum Glück auch keine Nebenwirkungen. Die Chemo ist bei mir eher präventiv, also eine Vorsorge. Es ist nur deshalb, weil es sein könnte, dass sich noch eine Metastase irgendwo versteckt. Das geht jetzt noch ein halbes Jahr und wenn sich eine Metastase entwickelt, bekommt die gleich einen vorn Kopf."
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