84-Jähriger in Tram gegen Kopf getreten, 72-Jährige mit Faust geschlagen: "Das Blut spritzte nur so"

Halle (Saale) - Zwei Tage, zwei Angriffe, zwei Täter: In Halle sind eine 84-Jährige und eine 72-Jährige von unbekannten Männern attackiert und verletzt worden - nach den Angreifern wird noch immer gesucht. Bei "Kripo Live" kamen die Polizei und die beiden Opfer zu Wort.

Einer 84-Jährigen wurde in einer Straßenbahn in Halle gegen den Kopf getreten. (Archivbild)
Einer 84-Jährigen wurde in einer Straßenbahn in Halle gegen den Kopf getreten. (Archivbild)  © Jens Schlüter/dpa

Was am 30. Mai in der Straßenbahn-Linie 1 passierte, ist nur schwer zu fassen: Ein Mann trat einer 84 Jahre alten Frau gegen den Kopf.

"Man sieht den unbekannten Täter, wie er gerade aufsteht, an einer Haltestange rüttelt die Dame in der hellen Oberbekleidung anspricht", beschreibt Thomas Müller vom Polizeirevier Halle in der aktuellen Folge der MDR-Sendung die Szenen der Überwachungskamera. "Diese erklärt dem unbekannten Täter, dass sie Hörgeräte trägt und ihn nicht verstanden hat."

Der Polizeikommissar berichtet weiter: "Und diese (Anm. d. Red.: die Frau) berührt ihn vermutlich aus Versehen mit dem Schirm-Stiel und der Täter reagiert aggressiv, schlägt gleich auf die Geschädigte ein, geht dann zur Tür der Straßenbahn, um unmittelbar zurückzukommen und mit massiver Gewalt auf die 84-jährige Dame einzuwirken."

Die Wollnys: Wollny-Sohn packt über Streit mit seiner Familie aus: "So schlimm, was passiert ist!"
Die Wollnys - Eine schrecklich große Familie Wollny-Sohn packt über Streit mit seiner Familie aus: "So schlimm, was passiert ist!"

Der Angreifer stieg um 13.47 Uhr an der Haltestelle S-Bahnhof Südstadt aus und verschwand in Richtung Florentiner Bogen.

Die Folge des brutalen Tritts: eine Einblutung unter der Schädeldecke - die Rentnerin musste auf die Intensivstation. "Ich spürte einen Schmerz an meiner linken Kopfseite in Höhe Wange/Schläfe und prallte mit meinem Kopf gegen die Fensterscheibe der Straßenbahn, ich war kurz benommen", wird das Opfer im Fahndungsmagazin zitiert.

Polizeikommissar: "In den psychischen Zustand können wir natürlich nicht hineingucken"

"Kripo live"-Moderator Gerald Meyer (60) führte am Sonntagabend durch die aktuelle Folge. (Archivbild)
"Kripo live"-Moderator Gerald Meyer (60) führte am Sonntagabend durch die aktuelle Folge. (Archivbild)  © MDR/Andreas Lander

Der zweite Fall liegt schon etwas länger zurück: Am Nachmittag des 29. Oktobers 2023 wurde zunächst eine Frau in der Tram-Linie 7 bespuckt. "Die Geschädigte versucht den unbekannten Täter, nachdem er sie angespuckt hat zur Rede zu stellen, dieser ignoriert sie, spricht nicht mit ihr schaut sie nur an, steht im Türbereich und wartet bis die Bahn eingefahren ist in den Haltestellenbereich, um dort auszusteigen", schildert Müller.

Die Eskalation bei dieser Tat: "Auf dem Bahnsteig kommt Richtung Tür eine 72-Jährige, die durch den Täter unmittelbar angegriffen und mit der Faust ins Gesicht geschlagen wird."

Der Schläger lief schließlich vom Tatort an der Endhaltestelle über die Dölauer Straße in Richtung Nordstraße.

Mario bucht Tausende Euro teure Kreuzfahrt und bezahlt - jedoch nicht an AIDA
Kripo live Mario bucht Tausende Euro teure Kreuzfahrt und bezahlt - jedoch nicht an AIDA

Die Worte der 72-Jährigen werden in der Sendung ebenfalls wiedergegeben und machen die Brutalität der Attacke deutlich: "Es ging alles so schnell, meine Brille flog weg und das Blut spritzte nur so aus der Nase."

Der Polizeikommissar resümiert: "Die 72-jährige Geschädigte hat Verletzungen im Gesicht davon getragen, die ärztlich behandelt werden mussten. Sie ist körperlich wieder genesen - in den psychischen Zustand können wir natürlich nicht hineingucken."

Habt Ihr etwas gesehen? Hinweise zu beiden Fällen nimmt die Kripo Halle unter der Telefonnummer 0345/2242000 entgegen. Die ganze Folge mit Bildern der Überwachungskameras könnt Ihr in der ARD-Mediathek streamen.

Titelfoto: Jens Schlüter/dpa

Mehr zum Thema Kripo live: