Vertrauen eiskalt missbraucht: Thüringer zahlt "Arzt" 17.000 Euro

Georgenthal - Ein Thüringer aus Georgenthal (Landkreis Gotha) wollte einem vermeintlichen Arzt aus Syrien bei dessen Einreise nach Deutschland helfen. Am Ende verlor er richtig viel Geld.

Nun ermittelt die Polizei gegen den Betrüger. (Symbolbild)
Nun ermittelt die Polizei gegen den Betrüger. (Symbolbild)  © 123rf/rissix

In der MDR-Sendung "Kripo Live" wird der skrupellose Betrugsfall dargestellt. Alles beginnt mit einer Immobilienanzeige im Internet. Betrugsopfer Jürgen T. und seine Frau wollen nach mehreren Jahren aus Altersgründen ihre Wohnung verkaufen. Das Inserat steht zwei Wochen im Internet, als sich ein Doktor Abdul Alee meldet.

Er habe großes Interesse an der Wohnung, sei Arzt und lebe derzeit noch in Syrien, aber möchte nach Deutschland, schreibt er Jürgen T.

Um glaubwürdig zu wirken, schickt er dem Thüringer eine vermeintliche Kopie seines Ausweises. Jürgen T. möchte dem angeblichen Chirurgen behilflich sein und ihm bei seinem Vorhaben in Deutschland zu arbeiten helfen.

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Der Thüringer und Dr. Alee schreiben über Monate hin und her. Nach und nach gewinnt der vermeintliche Arzt das Vertrauen von Jürgen T.

Unter anderem teilt er ihm mit, dass er in Syrien vollkommen allein sei und seine Familie durch den Bürgerkrieg ausgelöscht wurde.

Betrugsopfer überweist 2000 Euro an die Bank of Scotland

Die Transportbox war gefüllt mit US-amerikanischen Banknoten. (Symbolbild)
Die Transportbox war gefüllt mit US-amerikanischen Banknoten. (Symbolbild)  © 123rf/alfexe

Seine Großeltern seien außerdem sehr vermögend gewesen, hätten mehrere Ölquellen besessen. Er, Dr. Alee, sei der einzige Erbe und wolle den Reichtum nach Deutschland versenden. Damit sein Vorhaben klappt, bräuchte er vom Thüringer die Adresse, seine Telefonnummer und seinen eingescannten Personalausweis - was er auch von Jürgen T. bekommt.

Im weiteren Verlauf schickt Dr. Abdul Alee ein Foto seiner Transportbox. Dort würde sich neben Bargeld all sein Hab und Gut befinden, teilt er dem Georgenthaler mit. Die Box habe Diplomaten-Status und sei mit einem Rot-Kreuz-Flugzeug auf dem Weg nach Deutschland gewesen, dann sei die Maschine allerdings umgeleitet worden, weswegen die Box nun beim englischen Zoll stehe.

Um den Betrug glaubwürdig zu verkaufen, wird der Thüringer anschließend von einem vermeintlichen Botschaftsmitarbeiter angerufen. Jürgen T. soll für die Aufbewahrungskosten der Box 2000 Euro an die Bank of Scotland überweisen. Dies tut Jürgen T. nach Absprache mit Dr. Alee - auch, weil der Thüringer eine Kopie des Personalausweises des angeblichen Botschaftsmitarbeiters zugesendet bekommt.

Frau und Partnerin zweifeln an der Geschichte, Jürgen T. glaubt an das Gute im Menschen

In der Folge sollte der Deutsche weitere 15.000 Euro für den Weitertransport der Box bezahlen. Diesmal allerdings auf das Konto eines Geldkuriers in Deutschland. Während die Frau und der Sohn von Jürgen T. die Geschichte mittlerweile auf nicht echt halten, glaubt der Thüringer weiter an das Gute im Menschen und überwies die 15.000 Euro.

Doch wie sich im Anschluss sehr schnell herausstellte, war alles Betrug. Jürgen T. wollte nur einem Mann aus Syrien helfen und verlor hierbei 17.000 Euro.

Titelfoto: 123rf/rissix

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