Szenen wie im Hollywood-Film: Einbrecher tricksen das Alarmsystem aus

Suhl - Ende Juli wurde in eine Metallfirma in Schwallungen (Kreis Schmalkalden-Meiningen) eingebrochen. In der MDR-Sendung "Kripo live" wurden Details des skrupellosen Raubzuges bekannt gegeben. Die Polizei hofft auf Zeugen.

Die Täter wussten offenbar genau, wie sie vorgehen mussten. (Symbolfoto)
Die Täter wussten offenbar genau, wie sie vorgehen mussten. (Symbolfoto)  © Silas Stein/dpa

Es sind Szenen, die man sonst aus James-Bond-Filmen kennt. Täter, die kriechend über den Boden robben, um an ihre Beute zu gelangen.

Es ist der 27. Juli 2024 - Unbekannte verschaffen sich über ein Nachbargrundstück Zutritt zum Gelände der PCG GmbH in der Hilderser Straße. Das mittelständische Unternehmen im Süden von Thüringen arbeitet mit einem besonders wertvollen Hartmetall namens Wolframcarbid. Das Metall ist annähernd so hart wie Diamant und dient als Ausgangsmaterial für beispielsweise Bohrer oder Fräsen.

Aus diesem Grund sind in der Firma Bewegungsmelder und Infrarotkameras verbaut, um das hochwertige Material vor Dieben zu schützen, wie Christian Ilgen, Geschäftsführer der PCG GmbH, in dem Beitrag von "Kripo live" erzählt.

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Doch die Räuber scheinen die Sicherheitsvorkehrungen bestens zu kennen. Mit einem ausgeklügelten Plan gelingt es ihnen, in die Firma einzubrechen. Mit einem Bohrhammer durchschlagen sie zunächst auf Bodenhöhe die Glasbetonwand. Danach durchtrennen sie die Metallstäbe mit einem Winkelschleifer.

Durch das Loch dringen sie anschließend in die Halle ein.

Täter kriechen über den Boden und klauen tagelang das wertvolle Material

Mithilfe von Zeugenhinweisen will die Polizei die Einbrecher schnappen. (Symbolfoto)
Mithilfe von Zeugenhinweisen will die Polizei die Einbrecher schnappen. (Symbolfoto)  © Montage: dpa/Frank Rumpenhorst, dpa/Boris Roessler

Einer der Täter robbt sich in der Folge mit Seil und Rollwagen über den Boden in Richtung Diebesgut, denn auf dieser Höhe schlagen die Bewegungsmelder nicht an.

Eingefangen wird der filmreife Einbruch von einer Überwachungskamera. Die Räuber schlagen an drei aufeinanderfolgenden Tagen (27. bis 29. Juli) zu. Da am Wochenende niemand in der Firma arbeitet, fällt der Diebstahl erst am Montag auf.

Insgesamt erbeuten die Täter 5,6 Tonnen Wolframcarbid. Das Beutegut hat einen Wert von mehr als 450.000 Euro. Von den Räubern fehlt bislang jede Spur. Die Polizei geht von bis zu vier Einbrechern aus.

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Bereits im Jahr 2023 wurde versucht, in die Firma der PCG GmbH einzubrechen. Damals versuchten Unbekannte über ein Fenster in die Halle zu gelangen, allerdings lösten sie in den Alarm aus. Die Polizei sieht in diesen zwei Fällen einen Zusammenhang.

Um den schweren Raubzug aufzuklären, sucht die Polizei Zeugen, die Angaben zu dem Einbruch geben können. Hinweise werden von den Ermittlern unter der 03693/5910 entgegengenommen.

Titelfoto: Silas Stein/dpa

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