Angestellte in sächsischem Schloss gefesselt: "Wenn man die Waffe vor die Nase gehalten kriegt ..."

Taubenheim/Spree - Die Aufregung war groß, als das SEK vor einer Woche das malerische Schloss im ostsächsischen Taubenheim (Landkreis Bautzen) umstellte. Ein Raubüberfall war missglückt, weil zwei Mitarbeiterinnen und schließlich die Polizei die Täter störten. Eine von ihnen sowie Eigentümer Viktor Philippi (72) sprechen nun über den Vorfall.

Am Abend des 6. Januar rückte das SEK in Taubenheim an.  © Lausitznews.de

Gegen 18 Uhr betritt Bettina Mogel (59) am 6. Januar ihre Arbeitsstelle. "Ich wollte nur Unterlagen reinbringen, wie sonst auch", schildert sie in der MDR-Sendung "Kripo live".

Beim Betreten des Anwesens seien direkt zwei Personen auf sie zugekommen. "Die waren voll vermummt und dann kamen noch paar entgegen. In dem Moment, wenn man die Waffe vor die Nase gehalten kriegt ... Ich hatte Todesangst von Anfang an, das ist ja logisch."

Sie wird gefesselt und bewacht. Derweil durchsuchen Komplizen die Villa und stoßen auf einen Tresor, an dem sich mutmaßlich dieselben Täter schon im Dezember bei zwei Einbrüchen zu schaffen gemacht hatten.

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Mit einer Flex versuchen sie diesmal, an den Inhalt des Schrankes zu gelangen. Und das scheinbar mit Hintergrundwissen.

"Die waren professionell", sagt Viktor Philippi, der in dem Schloss ein alternativmedizinisches Gesundheitszentrum nach der umstrittenen Philippi-Methode betreibt. "Die haben exakt die drei Schlösser herausgeschnitten. Das kann ein Laie von außen nicht erkennen."

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Schloss-Eigentümer Viktor Philippi nach Raubüberfall: "Mein privates Geld liegt auf der Sparkasse"

Viktor Philippi (72) ist Eigentümer des Oberen Schlosses in Taubenheim.  © Bildmontage: Steffen Unger ; xcitepress/christian essler

Die Anfahrt der Polizei, die eine zweite Mitarbeiterin alarmiert hatte, stört die Räuber bei ihrer weiteren Tatausführung. Sie müssen ohne Beute von dem Tresor ablassen, in dem laut des gebürtigen Kasachen ohnehin keine wertvollen Dinge gelagert hatten. "Wenn es jemanden interessiert: Mein privates Geld liegt auf der Sparkasse."

Die gefesselte Bettina Mogel befreit sich schließlich noch vor Eintreffen der Beamten, indem sie ihre Füße aus den festgebundenen Schuhen zieht und in Socken nach draußen läuft.

Dort kann die Polizei einen tatbeteiligten 24-jährigen Kolumbianer festnehmen, der sich auf der Flucht beim Sprung von einem Balkon das Bein gebrochen hat. Er wurde bereits von spanischen Behörden mit einem internationalen Haftbefehl gesucht.

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Den weiteren Räubern gelang die Flucht - ohne Beute.

Hinweise zu den flüchtigen Tätern nimmt die Kripo Görlitz unter Tel. 03581 / 468 100 entgegen.

Den "Kripo live"-Beitrag findet Ihr in der ARD-Mediathek.

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