Sächsin tötet Ehemann (†49) mit Pfefferminz-Eis - 17 Jahre später filmt Tochter heimlich das Geständnis

Chemnitz/Leipzig - Am Abend des 19. Mai 2003 verstarb der 49-jährige Chemnitzer Hans-Joachim K. überraschend an einem Alkohol-Medikamenten-Mix, 18 Jahre später wurde seine Witwe wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Im "Kripo live"- Beitrag "Die Giftmörderin von Chemnitz" griff der MDR den Fall auf.

Annelie K. (heute 69) arbeitete als Arzthelferin und hütete zahlreiche Pflegekinder. Doch hinter der harmlosen Fassade verbirgt sich eine dunkle Wahrheit.
Annelie K. (heute 69) arbeitete als Arzthelferin und hütete zahlreiche Pflegekinder. Doch hinter der harmlosen Fassade verbirgt sich eine dunkle Wahrheit.  © Mitteldeutscher Rundfunk

Hans-Joachim hatte sich als Versicherungsvertreter selbstständig gemacht und auch am 19. Mai 2003 noch im Keller des Einfamilienhauses, das er sich mit seiner Frau Annelie (heute 69) teilte, gearbeitet. Als "Stärkung" hatte sie ihm eine Schale Pfefferminz-Eis an den Schreibtisch gebracht. Wenig später war er tot zu Boden gesackt.

Schon damals hatten die Ermittler einen "nicht natürlichen Tod" festgestellt: Im Körper des Verstorbenen fanden sich Spuren eines Schlafmittels, zudem hatte er 3 Promille im Blut. Das Fazit der Experten? Suizid.

Die Ermittlungen wurden eingestellt, der Leichnam eingeäschert. Bis sich am 15. Juni 2020, 17 Jahre später, alles änderte: Annelies Tochter Andrea legte der Staatsanwaltschaft ein heimlich aufgenommenes Handyvideo vor, in dem ihre Mutter den Mord an ihrem Mann offen gestand.

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Perfide: In das besagte Pfefferminzeis hatte die ehemalige Arzthelferin Schlafmittel mit Menthol-Geschmack geträufelt, sodass Hans-Joachim den Zusatz nicht bemerken würde. Als dieser wenig später auf dem Schreibtisch zusammensackt war und um Hilfe rief, hatte sie ihm mit einer Schnabeltasse Cognac und Desinfektionsmittel eingeflößt. Das war sein Todesurteil.

Ein Becher Pfefferminzeis wurde Hans-Joachim (†49) zum Verhängnis. (Symbolbild)
Ein Becher Pfefferminzeis wurde Hans-Joachim (†49) zum Verhängnis. (Symbolbild)  © 123rf/jetsam86

Lebenslange Haft für Giftmörderin Annelie K.

Vor Gericht behauptete Annelies 2021, ihre Tochter Andrea habe sie zu einem falschen Geständnis gedrängt.
Vor Gericht behauptete Annelies 2021, ihre Tochter Andrea habe sie zu einem falschen Geständnis gedrängt.  © Haertelpress

Doch nicht nur die damals 38-jährige Andrea wollte ihre Mutter vor Gericht bringen, auch deren Halbschwester Jane hat in dem MDR-Beitrag nichts Gutes über Annelie zu sagen. "Ich war eigentlich nicht überrascht", erinnert sie sich an den Moment, in dem die Vorwürfe öffentlich wurden. Sie sei lediglich überrascht gewesen, dass "es rausgekommen ist".

Die Richter teilten Janes negatives Bild der "Manipulations-Meisterin" Annelie: Sie sei eine "intelligente, berechnende Frau, immer auf den eigenen Vorteil bedacht". So hatte sie sich nach dem Tod ihres Mannes seine Lebensversicherung von über 35.000 Euro eingeheimst.

Einzig Horst Lehmann, Annelies dritter Ehemann, hält zu ihr: "Sie ist ein sehr guter Mensch, versucht jedem zu helfen. Eine bessere Frau kann man sich eigentlich nicht vorstellen." Auch die 69-Jährige selbst beteuert bis heute im MDR-Beitrag ihre Unschuld: "Es sind für mich viele Ungereimtheiten", kritisiert sie das Gericht - jedoch vergeblich: Ihre Revision wurde abgeschmettert.

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Doch Tochter Jane ist sich sicher. Ihre Mutter ist auch aus dem Gefängnis heraus in der Lage, die Fäden zu ziehen: "Wenn irgendwem aus meiner Familie irgendwas komisches passiert, dann glaube ich, ist es kein Zufall."

Den kompletten Beitrag "Die Giftmörderin von Chemnitz" seht Ihr in der MDR-Mediathek.

Titelfoto: Mitteldeutscher Rundfunk

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