Ines Heider verschwand vor mehr als 30 Jahren - nun wird wieder ermittelt: Das sagt ihre Mutter (83)
Leipzig/Hermsdorf - Kann dieser Fall mehr als 30 Jahre später doch noch aufgeklärt werden? Ines Heider aus Hermsdorf in Thüringen ist im Jahr 1990 verschwunden. Jetzt wird wieder ermittelt - wegen eines Tötungsdelikts. "Kripo live" hat mit der Mutter (83) der Vermissten gesprochen.
Doris Heider sah ihre Tochter am 4. Januar 1990, dem Tag ihres Verschwindens, das letzte Mal. Die beiden hatten zusammen gefrühstückt - dann tauchte der Ex-Partner der damals 27-Jährigen auf.
Die Kriminal-Show ließ den Hergang Revue passieren: Mit dem Vater des gemeinsamen Sohnes (damals zweieinhalb Jahre alt) sei die junge Frau daraufhin erst zu sich, dann zu ihm und schließlich wieder in Richtung ihrer Wohnung gefahren. Danach soll sie nach Hause gelaufen sein - dafür gebe es aber keine Zeugen.
Der Letzte, der sie gesehen haben soll: Der ehemalige Lebensgefährte - und der habe auch kein Alibi gehabt. Im Rahmen der neuen Ermittlungen sei sein Grundstück noch einmal durchsucht worden.
"Kripo live"-Reporterin Friederike Franke machte sich nun auf den Weg zur Mutter der Verschwundenen, um mit ihr über die aktuellen Entwicklungen zu sprechen. Doch der 83-Jährigen gehe es nicht gut: "Also Doris Heider hat nur noch wenig Kraft und sie hat sich dafür entscheiden das Interview nicht mit mir vor der Kamera zu führen", so Franke.
Hinter der Kamera habe sie aber mit der Frau reden können: "Sie hat mir einige Dinge erzählt, die wirklich sehr interessant sind. Sie ist sehr klar, also sie kann die ganze Situation von damals und wie sie Ines in Erinnerung hat sehr gut beschreiben und sie hat natürlich auch einen ganz klaren Verdacht wer der Täter sein könnte, aber darüber redet sie nicht, denn dafür fehlen die Beweise", fasste die Reporterin das Gespräch zusammen.
"Es liegen Erkenntnisse vor, dass Frau Heider einem Tötungsverbrechen zum Opfer gefallen ist"
"Letztendlich hat sich die Kriminalpolizeiinspektion Jena im Jahr 2021 entschlossen die Akten noch einmal ausgiebig zu sichten, um festzustellen, ob mögliche Ermittlungsansätze vorhanden sind", erklärte Oberstaatsanwalt Horst Sauerbaum in der MDR-Sendung.
Und weiter: "Die Polizei hat dann um den Jahreswechsel, etwa im Januar 2022, die Staatsanwaltschaft Gera kontaktiert und hat ihre Erkenntnisse der Staatsanwaltschaft Gera vorgelegt und daraufhin wurde entschieden ein Ermittlungsverfahren auch wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts zum Nachteil der Ines Heider einzuleiten."
Konkret bedeutet das: "Es liegen Erkenntnisse vor, Anhaltspunkte, dass Frau Heider einem Tötungsverbrechen zum Opfer gefallen ist", konnte der Jurist sagen - weitere Details wollte er mit Hinweis auf die laufenden Ermittlungen nicht herausgeben.
Die Staatsanwaltschaft Gera bittet um Hinweise und hat eine 10.000-Euro-Belohnung ausgelobt. Habt Ihr etwas gesehen oder wisst etwas? Dann meldet Euch unter der Telefonnummer 03641/812464 bei der Kripo Jena oder bei jeder anderen Polizeidienststelle.
Die ganze "Kripo live"-Folge vom Sonntag seht ihr in der Mediathek.
Titelfoto: MDR/Andreas Lander