Krikors mysteriöses Verschwinden: "Passwörter zerrissen, Handy und Ladekabel mitgenommen"

Leipzig - Wo ist Krikor A. (25)? Diese Frage stellen sich Familie und Freunde des in Leipzig lebenden Mediziners seit vier Wochen. Bekannte des Syrers, die ihn auch als vermisst gemeldet hatten, kommen jetzt in der MDR-Sendung "Kripo live" zu Wort.

Mit diesen Fotos wird nach Krikor A. (25) gesucht, der zuletzt am 15. Juli gesehen wurde.
Mit diesen Fotos wird nach Krikor A. (25) gesucht, der zuletzt am 15. Juli gesehen wurde.  © Bildmontage: Polizei Leipzig

Im November 2023 kommt Krikor von Aleppo nach Leipzig. In Syriens zweitgrößter Stadt hatte er Medizin studiert und dort auch bereits als Arzt gearbeitet.

"Weil es für junge Menschen in Syrien wenig Aussichten gibt, in Frieden politisch unbedrängt zu leben, hat er sich nach Deutschland aufgemacht", weiß Pfarrer Stephan Vorwergk, zugleich Leiter des Sozialprojekts "Dresdner 59" der Evangelisch-Lutherischen Dreifaltigkeitsgemeinde im Stadtteil Reudnitz, wo Krikor Sprachkurse absolvierte.

Trotz seiner tollen Qualifikationen findet Krikor in der Messestadt keinen Job, lebt zuletzt übergangsweise in einem Wohnheim der evangelischen Kirche in der Sommerfelder Straße in Stötteritz, wie bei "Kripo live" erzählt wird.

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Nachdem er am 15. Juli zuletzt in den Räumlichkeiten des Stadtteilprojekts in der Dresdner Straße gesehen wurde, reißt der Kontakt am 19. Juli zu Krikor plötzlich ab, der täglich zehnmal oder mehr mit seiner in Syrien lebenden Mutter telefoniert hatte, erzählt Kumpel Michael Salamatin. Er hatte den 25-Jährigen am 20. Juli als vermisst gemeldet.

Vermisstenfall Krikor A. aus Leipzig bei "Kripo live"

Stephan Vorwergk (r.), Leiter des Sozialprojekts "Dresdner 59": "Er hatte hohe Aussichten, ein hervorragender Arzt hier zu werden."
Stephan Vorwergk (r.), Leiter des Sozialprojekts "Dresdner 59": "Er hatte hohe Aussichten, ein hervorragender Arzt hier zu werden."  © Facebook/Stadtteilprojekt Dresdner59

"Er hat einen Rucksack dabei und ein, zwei T-Shirts", sagt Michael. Und weiß, dass Krikor seine Passwörter "zerrissen und weggeworfen, gleichzeitig aber sein Bargeld, Handy und Ladekabel mitgenommen" habe. "Es ist sehr widersprüchlich und das spiegelt auch den Zwist in seinem Kopf dar."

Denn: "Es gab einen finanziellen Druck, es gab die Frage, wo wohne ich, wo arbeite ich", so Stephan Vorwergk. Und das, obwohl der Syrer hohe Aussichten gehabt habe, "ein hervorragender Arzt hier zu werden in seiner Art, mit Menschen in Kontakt zu kommen und fachlich sehr gut zu sein".

Bei der Polizei schrillen allerdings die Alarmglocken, da Krikor die Trennung zu seiner in der Heimat verbliebenen Familie "psychisch sehr belastet" habe. Auch deswegen könne man aktuell nicht ausschließen, dass er sich möglicherweise selbst etwas angetan hat.

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So wird Krikor A. beschrieben:

  • 25 Jahre alt
  • 1,80 Meter groß und kräftige Statur
  • braune Augen
  • kurze schwarze glatte Haare, zur Igelfrisur gegelt
  • Vollbart
  • spricht Deutsch mit Akzent

Hinweise zum Verschwinden oder zu einem Aufenthaltsort richtet Ihr bitte an die Leipziger Kripo unter Tel. 0341 / 9664 6666.

In der Mediathek seht Ihr die komplette "Kripo live"-Folge.

Titelfoto: Bildmontage: Polizei Leipzig

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