Juwelier-Einbruch geht schief: Geklaute Ringe entpuppen sich als Attrappen!
Zerbst - Sie wollten den ganz großen Coup, doch scheiterten mit der Beute: In Zerbst im Landkreis Anhalt-Bitterfeld sind Diebe in einen Juwelier eingebrochen und haben sich an den Schmuckstücken in der Auslage bedient. Was sie dabei nicht wussten: Bei dem Geschmeide handelte es sich um Attrappen.
Der Einbruch ereignete sich in der Nacht zum 30. Januar. Der Tatort: Das Juwelier-Geschäft Klitsch in der Zerbster Innenstadt. Vermutlich zwischen 4 und 5 Uhr morgens waren mindestens zwei Täter eingedrungen, indem sie gewaltsam die Schaufensterscheibe aufhebelten.
Anschließend machten sie sich über die Auslage her, in der zu diesem Zeitpunkt mehrere Trauringe lagerten.
"Am Morgen hab ich einen Anruf bekommen, dass die Scheibe kaputt ist und auch offen. Dann bin ich schnell hergelaufen und habe gesehen, dass die Scheibe zwar noch drin war, aber sie war halt aus dem Rahmen gelöst und man ist eben in die Auslage gekommen und hat alles leer geräumt", berichtet Geschäftsinhaber Thomas Gäbe bei "Kripo live" im MDR.
15 bis 20 Schachteln, in denen sich die Schmuckstücke befanden, sollen die Diebe ausgeräumt haben. Statt mit großer Beute machten sie sich jedoch mit Attrappen davon. "Das sind Ringe, die veredelt sind. Das ist also ein günstiges Metall. Die Oberfläche sieht sehr, sehr echt aus, aber darunter ist es kein Gold", erklärt Gäbe.
Doch selbst mit den Attrappen soll der Stehlschaden bei gut 8000 Euro liegen. Hinzu kommt Sachschaden am Schaufenster in Höhe von rund 5000 Euro.
Seltsamer Vorfall nach Einbruch in Juwelier
Noch am Tag des Einbruchs sicherte die Polizei Spuren. Die Ermittler gehen davon aus, dass Profis am Werk waren. Begründung: Der Tatort liegt mitten in der Innenstadt.
"Die Täter mussten also damit rechnen entdeckt zu werden. Daher gehen wir von einer zügigen und strukturierten Tatausführung und damit eher von einer geplanten Tat aus", so Polizeihauptkommissarin Astrid Kuchta vom Revier Anhalt-Bitterfeld.
Konkrete Hinweise auf die Täter gibt es bislang noch nicht. Doch drei Tage nach dem Einbruch, am 2. Februar, kommt es im Geschäft zu einem seltsamen Vorfall, als ein Ehepaar mit osteuropäischem Akzent den Laden betritt. "Die Dame fragte mich als erstes nach Trauringen und als zweites ging sie mit mir in unsere Trauring-Lounge und fragte mich, ob diese Ringe echt sind", erinnert sich eine Mitarbeiterin. "Das ist sehr untypisch, denn wer wirklich einen Trauring kaufen möchte, weiß, dass das angefertigt wird und dass das ein wenig Zeit dauert. Meine Vermutung war da schon, dass das in Zusammenhang steht."
Das glaubt auch die Polizei, die eine Beschreibung des Paares veröffentlicht hat und nun um Hinweise bittet.
Frau:
- Etwa 1,70 Meter groß
- 25 bis 30 Jahre alt
- Blondierte Haare
- Eventuell Schwanger
- Trug auffällig viel Schmuck
Mann:
- Etwa 1,65 Meter groß
- Trug einen schwarzen, langen Parka
Beide sprachen mit osteuropäischem Akzent
Wer hat in der Nähe des Juweliergeschäftes in Zerbst in der Nacht zum 30. Januar etwas beobachtet? Bei den Tätern könnte es sich möglicherweise um das Pärchen handeln, das das Geschäft drei Tage später besucht hat. Hinweise nimmt das Polizeirevier Anhalt-Bitterfeld unter Tel. 03496/42690 entgegen.
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