Freudiger Kleinanzeigen-Kunde gönnt sich neues iPhone, das gar keines ist

Halle (Saale) - Ein neues Apple iPhone 14 Pro Max sollte es für Josua von der Mark (37) werden. Was er von den Kleinanzeigen-Verkäufern bekam, war allerdings der Wolf im Schafspelz.

Ein 37-Jähriger ist auf einen iPhone-Betrug über Kleinanzeigen reingefallen. (Symbolbild)
Ein 37-Jähriger ist auf einen iPhone-Betrug über Kleinanzeigen reingefallen. (Symbolbild)  © IMAGO/Pond5 Images

Online ist der 37-Jährige im April 2024 auf der Suche nach einem neuen iPhone 14 Pro Max. Auf Kleinanzeigen findet er ein gutes Angebot, nimmt Kontakt zum Verkäufer auf.

"Es war ein neues Gerät aus einer Vertragsverlängerung. Ich hab geguckt, ob's die Seriennummer gibt, ob da eine Vertragsbindung ist - das war alles nicht der Fall", erzählt der Hallenser in der MDR-Sendung "Kripo live".

Über die Apple-Homepage habe er zudem nachvollziehen können, dass die Seriennummer existiert und diese zum passenden Modell gehört.

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Josua erhält wenig später eine Adresse zur Übergabe der Ware. Doch schon ein paar Häuser zuvor kommen ihm zwei junge Männer entgegen, die ihm das scheinbar original verpackte und verschweißte Gerät auf offener Straße übergeben.

Er öffnet die Verpackung im Beisein des Duos, schaltet das Mobiltelefon allerdings nicht an. "Bisschen ein komisches Bauchgefühl hatte ich, aber da die ganzen anderen Sachen passten ..."

Kripo live (MDR): "Ich hätte nie gedacht, dass es etwas so gut Nachgemachtes gibt"

Die augenscheinlich vorinstallierten Apps funktionierten nicht. (Symbolbild)
Die augenscheinlich vorinstallierten Apps funktionierten nicht. (Symbolbild)  © IMAGO/MAXPPP

Josua von der Mark übergibt den Verkäufern 800 Euro in bar und fährt nach Hause, um das Handy einzurichten. "Das war die gleiche Menüführung, aber die Auflösung war nicht so gut, war verpixelt", schildert der 37-Jährige, der zudem die vorinstallierten Apps nicht bedienen kann. "Ich hätte nie gedacht, dass es etwas so gut Nachgemachtes gibt."

Michael Klocke vom LKA Sachsen-Anhalt kennt die Masche: "Es geht nur darum, für einen kurzen Moment eine Illusion zu erschaffen. Sobald ich mich rumgedreht habe oder zu Hause bin und das Gerät überprüfen will, stelle ich fest, dass ich betrogen worden bin."

Er rät, dass Käufer grundsätzlich über PayPal bezahlen und sich im schlimmsten Fall so ihr Geld wiederholen können. "Wenn ein Verkäufer das ablehnt, könnte das ein Indiz dafür sein, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht."

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Zu spät aus Sicht von Josua von der Mark, der 800 Euro in den Sand gesetzt hat, es aber mit Humor nimmt: "Einfach nicht länger drüber nachdenken über die eigene Dummheit."

Diesen und andere aktuelle Fälle von "Kripo live" seht Ihr auf Abruf in der Mediathek.

Titelfoto: IMAGO/Pond5 Images

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