21-Jähriger flirtet mit Frau im Internet - dann werden intime Video-Aufnahmen von ihm verschickt!

Wittenberg/Leipzig - Wenn der scheinbar harmlose Internet-Flirt zur Bedrohung wird: Ein 21-Jähriger aus Sachsen-Anhalt ist auf die sogenannte "Sextortion"-Masche hereingefallen - eine Erpresser-Tour, mit der häufig junge Männer in die Falle gelockt werden sollen. Bei "Kripo Live" erzählte der Betroffene seine Geschichte über den Video-Chat mit Folgen...

Intime Videos eines 21-Jährigen wurden von Erpressern an seine Kontakte geschickt. (Symbolbild)
Intime Videos eines 21-Jährigen wurden von Erpressern an seine Kontakte geschickt. (Symbolbild)  © Sven Hoppe/dpa

Es ist der 17. Oktober 2022 als der 21-Jährige in den sozialen Medien von einer Fremden angeschrieben wird - sie kommen ins Gespräch.

"Das fing ganz normal an und wurde halt langsam immer erotischer, sodass man auch selber irgendwann Lust bekommen hat und dann ging's auch gleich los mit: 'Wollen wir nicht mal einen Videocall machen?'", erinnert sich der junge Mann in der aktuellen Folge der MDR-Sendung.

Schließlich lässt er sich darauf ein - allerdings setzt er eine Maske auf.

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Das Opfer weiß noch: "In dem Video war zu sehen, wie ein Mädchen erst freundlich gegrüßt hatte und sich langsam halt auszog, mit der Intention, dass ich halt im selben Takt dann mitmache."

Miteinander sprechen können sie aber nicht, weil ihr Mikrofon nicht gehe. Also schreiben sie sich weiter Nachrichten - wodurch der 21-Jährige schließlich stutzig wird: "Mir kam es verdächtig vor, als sie da saß und auf ihrer Tastatur rumtippte, sie tippte vielleicht zehn Sekunden darauf rum, und der Text war aber viel zu lang, woraufhin ich die Kamera auch ausgeschaltet habe - und da war's dann schon zu spät."

"Jetzt bist du auf diesen Dreck reingefallen"

Zu spät, da der vermeintliche Video-Chat teilweise mitgeschnitten wurde - um den jungen Mann mit den Bildern zu erpressen. Die Forderung der Kriminellen: mehrere 1000 Euro! Mit der Drohung, die intimen Aufnahmen an seine Kontakte zu verschicken, wollen sie ihn zur Zahlung zwingen.

"Im ersten Moment, scheiße, jetzt hast du einen Fehler gemacht, jetzt bist du auf diesen Dreck reingefallen", gibt der 21-Jährige seine erste Reaktion wieder. Doch statt Geld zu überweisen, alarmiert er die Polizei.

Auch die unbekannte Frau auf der anderen Seite müsse keine Täterin sein, wie Cornelia Dieke vom Polizeirevier Wittenberg weiß: "Es könnte jemand sein, der beispielsweise dafür bezahlt wird ein Video zu drehen, um es dann für solche Zwecke zu missbrauchen oder aber unter Umständen könnte es auch selbst eine Geschädigte sein, die mal Opfer einer solchen Straftat geworden ist und die Täter haben diese Aufzeichnungen und verwenden sie vielleicht diesbezüglich wieder."

Verwendet wurden die Bilder auch im Fall des 21-Jährigen - die Täter blufften nicht und sendeten sie wirklich weiter! Glück im Unglück: Durch die angelegte Maske ist das Gesicht des Opfers nicht zu erkennen.

Und wie kann man sich vor dieser Masche schützen? Laut BKA sollte im besten Fall online gar nicht erst mit Fremden geschrieben werden.

Titelfoto: Sven Hoppe/dpa

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