"Vin Diesel wurde überfallen und braucht Geld": Frau fällt auf unglaublichen Betrug rein!
Berlin/Leipzig - Immer wieder warnt die Polizei vor dreisten Betrugsmaschen im Internet. Katja L. (45) aus Berlin musste am eigenen Leib erfahren, wie es ist, online reingelegt zu werden. Im MDR bei "Kripo live" erzählte sie von dem unglaublichen Trick.
Katja ist als Schauspielagentin regelmäßig auf verschiedenen Social-Media-Plattformen unterwegs, so auch an dem Tag, als ihr Leben eine Wendung nehmen sollte.
Plötzlich bekam die 45-Jährige eine private Instagram-Nachricht von Vin Diesel - einem Hollywood-Schauspieler, von dem sie schon lange Fan war.
Der "Fast & Furious"-Star wollte sich angeblich für Katjas Unterstützung als Fan bedanken, woraus sich ein längeres, intensives Gespräch entwickelte.
"Das machte schon Spaß und fing dann auch an, sehr persönlich zu werden", erinnerte sich Katja L. bei "Kripo live" an die Zeit zurück.
Dennoch kamen ihr immer wieder Zweifel: Handelte es sich bei der Person hinter dem Bildschirm tatsächlich um den Star?
Und das war der Moment, in dem der Trick besonders fies wurde: Mithilfe einer App konnte der unbekannte Täter Vin Diesels Gesicht auf sein eigenes projizieren. Das sah täuschend echt aus, da die Technik auch Mimik und Mundbewegungen imitieren konnte. So konnte er mit Katja sogar per Videoanruf kommunizieren, ohne dass sie den Betrug ahnte.
Katja will den ausgeraubten "Vin Diesel" finanziell unterstützen
Nach und nach geriet Katjas Beziehung zu "Vin Diesel" außer Kontrolle. Liebesbekundungen führten schließlich zu dem Plan, sich ein gemeinsames Haus in Deutschland zu finanzieren. Und hier schnappte die Falle zu.
Einige Forderungen, ihm Geld für ihre gemeinsame Zukunft zu schicken, blockte Katja zunächst noch ab. Doch der Betrüger ließ nicht locker: Er änderte die Strategie und baute Druck auf. Angeblich wurde "Vin Diesel" überfallen und benötige dringend Geld - in Form von teuren Gaming-Gutscheinen. Dummerweise roch Katja diesmal den Braten nicht: Sie kaufte ihm die Gutscheine.
Bereits nach kurzer Zeit verlor sie den Überblick darüber, wie viel Geld sie "Vin Diesel" insgesamt bereits geschickt hatte. "Die Masche funktioniert", gibt Katja zu. Irgendwann war sie durch die netten Gespräche, Komplimente und den dadurch aufgebauten Druck derart eingelullt gewesen, dass sie nichts mehr hinterfragt hatte.
5500 Euro gingen bei dem Trick drauf - dieser Verlust hängt Katja auch heute noch nach, sie musste einen Kredit aufnehmen, an dem sie noch lange knabbern zu haben wird.
Als sie "Vin Diesel" zur Rede stellte und des Betrugs bezichtigte, gestand dieser tatsächlich. Er sei ein nigerianischer Student, der sich durch den Trick sein Studium finanzieren wollte. "Davon hab ich nur eine Sache geglaubt: Ich habe daran geglaubt, dass er nicht Vin Diesel ist. Alles andere: Weiß ich nicht." Katja kann nicht einschätzen, ob diese Story nun wirklich der Wahrheit entspricht oder nur eine weitere Lüge ist.
Mit ihrer ungewöhnlichen Geschichte will Katja L. auf die ausgeklügelte Promi-Masche aufmerksam machen: Augen auf im Internet! Gesunde Skepsis hat noch keinem geschadet.
Titelfoto: Bildmontage Screenshot/Kripo live