Komplettes DDR-Museum versteigert: Diese Schätze gingen über den Tisch - für bis zu 18.000 Euro!
Döberitz/Berlin/Leipzig - Ob Kindheitserinnerungen, Sammlerstücke oder Ostalgie-Schätze: In Berlin ist ein ganzes DDR-Museum unter den Hammer gekommen - und brachte fast 250.000 Euro in knapp zwei Stunden ein. Das MDR-Magazin "Umschau" hat einen Bieter begleitet.
"Von diesen Fahrzeugen wurden ganz, ganz wenig gebaut, das ist eigentlich eine Nullserie vom Prinzip her", erkannte Karsten Beick in der MDR-Sendung einen seltenen Forst-Trabi. Der in der Nähe des DDR-Museums wohnende Bieter zeigte sich aber auch an einem Barkas-Krankenwagen interessiert.
Die Ausstellung im brandenburgischen Döberitz umfasste 40.000 Objekte auf 400 Quadratmetern - und wurde am vergangenen Samstag im Auktionshaus Historia in Berlin versteigert. Grund war ein Todesfall.
"Wir hatten knappe fünf Jahre offen für Besucher und haben vorher drei Jahre oder so dran rumgewerkelt", so Peter Klapp, der die Sammlung mit dem verstorbenen Gründer Manfred Hüsges aufgebaut hatte. Da die Erben des Mannes aus Mönchengladbach das Museum laut MDR-Beitrag nicht wollten, wurde es nun zu Geld gemacht.
Und zwar zu viel Geld, wie sich während der Auktion herausstellte. "Es sind Wahnsinnspreise teilweise!", musste Beick feststellen. Der Forst-Trabi ging für 7000 Euro an einen anderen Bieter, der Barkas-Krankenwagen für 18.000 Euro ebenfalls. Auch die Museums-Immobilie wurde für 50.000 Euro verkauft.
"Es ist Wehmut mit drin"
Leer ausgehen musste der Sammler trotzdem nicht: "Eine ist mir gelungen, aber das war die Wichtigste, da bin ich auch knapp an mein Höchstgebot ran, für 700 hab ich's gekriegt, dieses Steckbaustein-Zimmer, diesen ganzen Raum. Ich werd's jetzt abbauen müssen, dann werde ich's erstmal einlagern und dann gucken wir mal."
Auch Auktionator Michael Lehrberger zeigte sich zufrieden: "Es ist fantastisch gelaufen, Sie haben ja gesehen, wir haben eine Flut von Geboten bekommen, es ist alles weit über das, was so angedacht war, rausgegangen."
Und wo landeten die Sachen nun? "Ein paar Stücke sind ins Ausland gegangen, aber die meisten sind in Deutschland geblieben", weiß Lehrberger. Besonders zu Beginn seien einige Objekte nach Tschechien verkauft worden.
"Es ist Wehmut mit drin natürlich, aber es ist dann auch so, es ist zu Ende, irgendwann fängt was Neues an", resümiert Peter Klapp. Damit kennen sich ehemalige DDR-Bürger wohl aus ...
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Titelfoto: Joerg Carstensen/dpa