MDR geht gegen Partei vor: "In aller Freundschaft" für politische Zwecke missbraucht?

Leipzig - Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) geht juristisch gegen die sächsische Linke im Zusammenhang mit einem Wahlplakat der Partei vor.

Die beliebte Serie "In aller Freundschaft" läuft immer Dienstagabend um 21 Uhr im Ersten.
Die beliebte Serie "In aller Freundschaft" läuft immer Dienstagabend um 21 Uhr im Ersten.  © MDR/Saxonia Media/Sebastian Willnow

Es trägt die Aufschrift "In aller Freundschaft: Jede Klinik zählt" und entspricht damit im ersten Teil dem Titel einer sehr erfolgreichen Arztserie des MDR.

Der Sender bestätigte auf Anfrage, dass man eine Unterlassungserklärung an die Partei geschickt hat. Der Titel der Serie sei geschützt, hieß es.

Die Partei Die Linke äußerte Unverständnis. Sie versteht das Plakat zur Landtagswahl am 1. September als Botschaft, dass kein weiteres Krankenhaus geschlossen wird.

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"Es verwundert uns, dass der MDR auf diese Weise gegen eine politische Partei in Sachsen vorgeht. Fernsehserien und Wahlkampf sind zwei Paar Schuhe, und die Formulierung "In aller Freundschaft" ist auch abseits des Serientitels im Alltag gebräuchlich", sagte Landesgeschäftsführer und Wahlkampfleiter Lars Kleba der Deutschen Presse-Agentur.

Man werde die Sache juristisch prüfen lassen: "Aus unserer Sicht lässt sich aus dem Plakatmotiv nicht der Eindruck ableiten, dass der MDR uns im Wahlkampf unterstützen würde."

Die Arztserie "In aller Freundschaft" läuft seit gut 25 Jahren beim MDR und erfreut sich großer Beliebtheit beim Publikum. Inzwischen gibt es schon mehr als 1000 Folgen aus der "Sachsenklinik". Der Sender organisiert Fanfeste im Kontext der Serie.

Titelfoto: MDR/Saxonia Media/Sebastian Willnow

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