"Was ich danach erlebt habe, hat mich geprägt": Köpping über den Abend, als der Fackel-Mob vor ihrem Haus tobte

Dresden/Hamburg - Es war ein kalter Abend, und ihr Herz fror ein. Ein Fackel-Mob belagerte am 3. Dezember das Haus von Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (63, SPD). Über diese Situation sprach die Politikerin am Mittwochabend bei Markus Lanz (52) im ZDF.

Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (63, SPD) bei Markus Lanz (52).
Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (63, SPD) bei Markus Lanz (52).  © ZDF

Gegen 19.15 Uhr hatten etwa 30 Personen mit Fackeln, Trillerpfeifen und Trommeln lautstark "ihren Unmut" kundgetan.

Köpping erzählte bei Lanz, dass sie bereits durch ihre Nachbarn auf die Meute aufmerksam gemacht wurde. "Ich bin gerade nach Hause gekommen. Es war dunkel, ich war allein. Da riefen mich die Nachbarn an: 'Es kommt eine Gruppe mit Fackeln!'"

Dann tobte der "besorgte Mob" vor ihrem Haus. Mehrere Einsatzkräfte sowohl der Leipziger als auch der Grimmaer Polizei hatten sich nach Bekanntwerden des "Protests" zu ihrem Haus aufgemacht und verhinderten Schlimmeres.

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Köpping war an jenem Abend vor allem eins: "Ich war enttäuscht", sagt sie, sie habe "über 30 Jahre lang Politik für die Menschen gemacht. Das war total verachtend gegenüber dem, was Politiker machen!"

Petra Köpping: "Das, was ich danach erlebt habe, das ist das, was mich geprägt hat"

Zu den Gästen von Markus Lanz zählte am Mittwochabend auch Karl Lauterbach (58, SPD, auf der Leinwand im Hintergrund).
Zu den Gästen von Markus Lanz zählte am Mittwochabend auch Karl Lauterbach (58, SPD, auf der Leinwand im Hintergrund).  © ZDF

"Das war eine schwierige Situation gewesen", so die 63-Jährige, die sehr gefasst wirkte - trotz des Erlebten.

Aber: "Ich will das nicht so stehen lassen. Das, was ich danach erlebt habe, das ist das, was mich geprägt hat."

Denn: Am Morgen danach kamen viele Menschen mit Blumen, Herzen - "eben netten Gesten"! "Das macht mir Mut", so Köpping sichtlich berührt.

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Und weiter: Ihr gehe es "nicht nur um ihre eigene Person" - all die Menschen, denen es ähnlich ergeht, "die keinen Polizeischutz" haben - denen müssen wir Mut machen und helfen, schließt sie ihre Erinnerungen ab. "Es ist wichtig, dass wir die Menschen unterstützen, die sich demokratisch einsetzen!"

"Warum tun Sie, was sie tun?", fragte Lanz die Ministerin zum Schluss: "Es gab so eine gewaltige Menge an Menschen, die sagten, das geht zu weit! Das macht mir Mut, wir sind auf dem richtigen Weg!"

In der ZDFmediathek ist die spannende Unterhaltung zu sehen.

Titelfoto: ZDF

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