Heißes TV-Duell zur anstehenden Landtagswahl: Voigt schießt mit "Ente"-Spruch gegen Thüringens AfD-Chef Höcke

Erfurt - Mitunter heiß her ging es in der MDR-Sendung "Fakt ist! Extra: Landtagswahl in Thüringen". Gleich zu Beginn der TV-Debatte rauchte es zwischen Thüringens CDU-Chef Mario Voigt (47) und dem Thüringer AfD-Boss Björn Höcke (52).

Thüringens CDU-Chef Mario Voigt (47), Vorsitzender im Landesverband der CDU Thüringen sowie Vorsitzender der Thüringer CDU-Fraktion stellte Thüringens AfD-Chef Björn Höcke (52) ein vernichtendes Urteil aus.
Thüringens CDU-Chef Mario Voigt (47), Vorsitzender im Landesverband der CDU Thüringen sowie Vorsitzender der Thüringer CDU-Fraktion stellte Thüringens AfD-Chef Björn Höcke (52) ein vernichtendes Urteil aus.  © Jacob Schröter/dpa

"Sie sind seit einem Jahr in Sonneberg in der Verantwortung und Sie sind 'ne lahme Ente, Herr Höcke", schoss Thüringens CDU-Chef Voigt in Richtung Höcke, dessen Parteikollege Robert Sesselmann (51) im vergangenen Jahr die Stichwahl zum Landrat von Sonneberg gewann. Zudem meinte Voigt in Richtung Höcke, er rede nur und handle nie.

"Jetzt hören Sie doch mal auf", tönte Höcke unter anderem zurück, da hatte Voigt seinen "Ente"-Spruch noch gar nicht beendet.

Der Seitenhieb von Voigt war quasi der Höhepunkt eines Konfrontationskurses zwischen Björn Höcke und Moderatorin Julia Krittian, die gemeinsam mit Lars Sänger durch die Sendung führte.

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Die Sendung war noch keine zehn Minuten alt, da stellte der AfD-Spitzenkandidat mehrere verbale "Stop"-Zeichen auf. Zuvor hatte ihm Krittian die Frage gestellt, warum die AfD, da wo sie könnte, so zögerlich sei. Sie hatte dabei auf Zahlen verwiesen.

So seien im Landkreis Sonneberg mit AfD-Landrat Robert Sesselmann zuletzt neun Asylbewerber in gemeinnütziger Arbeit, im Saale-Orla-Kreis mit CDU-Landrat Christian Herrgott (39) seien es hundert.

Höcke: Menschen wollen "Veränderung"

Björn Höcke (52), Vorsitzender im Landesverband der AfD Thüringen und Vorsitzender der Thüringer AfD-Fraktion, beharrte auf ein "Eingangsstatement".
Björn Höcke (52), Vorsitzender im Landesverband der AfD Thüringen und Vorsitzender der Thüringer AfD-Fraktion, beharrte auf ein "Eingangsstatement".  © Jacob Schröter/dpa

Höcke antwortete, er müsse "viel grundsätzlicher" werden und erinnere an ein "Interview [...] 2018".

Als Krittian den 52-Jährigen in der Folge erneut unterbrach, wurde es Höcke offenbar zu bunt. "Stop, stop, stop, stop, stop". Der 52-Jährige beharrte darauf, ein "Eingangsstatement" zu formulieren. Die MDR-Moderatorin, verwies darauf, dass es keine "Eingangsstatements" gebe. Auch Lars Sänger schaltete sich schließlich mit ein.

Kurz darauf wandte sich Voigt erneut direkt an Höcke. "Sie haben in einem einzigen Landkreis Verantwortung und da, wo Sie Verantwortung haben, leisten Sie nichts."

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Im Themenkomplex "Wirtschaft" gerieten Voigt und Höcke erneut aneinander. Moderatorin Krittian: "Der Zuschauer versteht gar nichts, wenn alle parallel reden."

Zum Ende stellte Thüringens CDU-Chef Voigt Björn Höcke ein vernichtendes Urteil aus: "Sie haben sich doch heute disqualifiziert, für die Frage, Thüringen zu führen." Er habe keine einzige Sachfrage "tatsächlich" in der Tiefe beantwortet.

Höcke hierzu: "Ich wollte das Problembewusstsein dafür schaffen, dass wir uns von der symptompolitischen Ebene wegbewegen müssen." Die Menschen wollen laut Höcke "Veränderung". "Sie wollen Ihre Phrasen nicht, Herr Voigt." Die Thüringer Landtagswahl findet am 1. September statt.

Titelfoto: Jacob Schröter/dpa/Montage

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