Hausbesetzer Daniel und Nadine aus Becker-Villa auf Mallorca geschmissen
Artà (Mallorca) - Wenn der Traum vom Auswandern zum Albtraum wird! So erging es auch Nadine Goelitz (26), die mit ihrem Mann Daniel (25) die Finca von Tennislegende Boris Becker (53) auf Mallorca besetzte - und rausgeschmissen wurde!
Knapp ein Jahr hatte die 26-Jährige, die 2016 für einen Promoter-Job auf des Deutschen liebste Insel ausgewandert ist, auf dem Anwesen nahe Artà im Osten der Mittelmeerinsel gelebt.
Eine Arbeit hatten die Eltern des 18 Monate alten Damian nicht, wodurch sie zu dritt von 650 Euro spanische Sozialhilfe leben mussten. Kumpel Georg Berres, von allen "Bauchi" genannt, gab ihnen den Tipp der leerstehenden Becker-Villa, die der nach wie vor jüngste Wimbledon-Sieger aller Zeiten 1997 kaufte.
"Wir haben kein Geld und kein eigenes Zuhause. Wir besetzen eine Finca und leben am Existenzminimum. Wir sind pleite auf Mallorca", sagte das Paar bei den Dreharbeiten zur RTLZWEI-Doku "Pleite unter Palmen" Anfang 2020.
Auf dem Grundstück gibt es kein fließendes Wasser, alles ist improvisiert, Strom bekommt die junge Familie über Solarzellen, gekocht wird per Gas mit einem Campingkocher. Das Essen besorgen sie sich teilweise nachts aus Containern, weil das Geld fehlt.
Dass sich die beiden einen Job suchen, kommt für die alternativ lebenden Goelitzes nicht infrage. Vielmehr wollen sie die Zeit mit ihrem Spross genießen: "In der heutigen Zeit ist es möglich, zu Hause zu bleiben. Deswegen wollen wir das auch unbedingt machen."
Hausbesetzer der Becker-Villa von Polizei vom Anwesen geschmissen
Der gebürtige Mallorquiner Daniel und die Helmstedterin Nadine hatten vor der Besetzung eine Wohnung in der Hauptstadt Palma. Nachdem diese aber an einen Investor verkauft worden sei, flogen sie raus und kamen über "Bauchi" nach Artà.
Während ihrer Zeit dort bekam die 26-Jährige die Nachricht, dass sie erneut schwanger sei und ihren zweiten Sohn erwarte. "Ein Schock", wie sie selbst sagt.
Und die Lage spitzt sich zu, als ein spanisches Gericht entscheidet, dass die Auswanderin und ihr Mann nach knapp einem Jahr die Finca verlassen müssen. "Für mich war das so, als würde gerade mein Zuhause abbrennen", sagt Nadine.
Bevor die Polizei am nächsten Tag anrückt, versuchen die Goelitzes mithilfe ihrer Freunde Ina, Michael und Leopold, ihr Hab und Gut in Sicherheit zu bringen. Das Ende der Besetzer-Zeit!
Das Ehepaar und ihr Sohnemann in einer Notunterkunft im zwölf Kilometer entfernten Küstenort Cala Rajada unter. Doch dort dürfen sie nur übergangsweise bleiben, wodurch sie sich schon die nächste leerstehende Immobilie suchen.
Ungeliebte Rückkehr nach Deutschland wäre für die Goelitzes nur "der letzte Ausweg"
Eine Rückkehr ins sozial besser aufgestellte Deutschland kommt für sie nicht infrage. Es sei "der letzte Ausweg", sagt Nadine.
Mittlerweile haben sie eine bezahlbare Wohnung gefunden, kommen mit Hilfe von Freunden gerade so über die Runden. Einen Job haben sie immer noch nicht.
Die ganze Folge "Pleite unter Palmen" mit zwei weiteren Geschichten aus Peru und Mexiko seht Ihr jederzeit auf Abruf bei TVNOW.
Titelfoto: Bildmontage: RTLZWEI, Facebook/jesus.urlauber