Trier - Hannelore (58) und Ralf (59) fühlen sich nicht schlecht, dem Staat auf der Tasche zu liegen. Bereits seit mehr als drei Jahrzehnten genießen sie die Vorzüge des Sozialstaats und beschweren sich gleichzeitig über Maßnahmen des Jobcenters.
Die 58-Jährige hat in der neuen Folge "Hartz und herzlich - Rückkehr nach Trier-West" Post vom Jobcenter bekommen. Vier Bewerbungen pro Monat soll "Hanne" schreiben.
Und hat gleichzeitig auch Vorschläge für potenzielle Arbeitsstellen bekommen. Unter anderem als Reinigungskraft. Ralf nimmt das Schreiben: "Jo, alles klar, hat sich erledigt" und pfeffert den Brief aufs Sofa.
Auch die anderen Angebote überzeugen den Bürgergeld-Empfänger nicht. "Keinen Arbeitsvertrag unterschreiben! Wenn du arbeiten gehst, lass ich mich scheiden. Du versaust mir meine ganze Ruh, nee, nee."
900 Euro Bürgergeld bekommt das Ehepaar, zudem wird die Warmmiete ihrer Wohnung übernommen. Und damit scheinen die Trierer auch vollends zufrieden zu sein.
Hartz und herzlich: "Wenn meine Frau eine Kerze davon anmacht, brennt meine Frau auch"
Ralf, der nur fünf Jahre seines Lebens gearbeitet hat, steht eigentlich kurz davor, in Frührente zu gehen.
Das zumindest will das Jobcenter, das ihn wegen seines Diabetes-Leidens und seiner Lungenkrankheit COPD für unvermittelbar in der Arbeitswelt einstuft. Die Rentenversicherung hingegen hält den 59-Jährigen für bedingt arbeitsfähig und lehnte bislang drei Anträge ab.
Hannelore kommt eine tolle Idee. "Gehst zum Psychologen, zeigst, dass du einen an der Klatsche hast, kriegst die Rente", lacht sie.
Und dann wird auch schon für Weihnachten dekoriert. Grinch Ralf erfreut sich einzig an den Kerzen mit dem Logo seines Lieblingsvereins FC Bayern München. Allerdings dienen diese nur zur Deko. "Wenn meine Frau eine Kerze davon anmacht, brennt meine Frau auch. Da hoffe ich, dass sie schnell zu Fuß ist."
Neue Folgen "Hartz und herzlich - Rückkehr nach Trier-West" zeigt RTLZWEI dienstags ab 20.15 Uhr. Bei RTL+ gibt's die Episoden vorab und jederzeit auf Abruf.