Niedergörsdorf/Luckenwalde - Damit sie eine Chance haben, ihre in der Obhut des Jugendamts befindlichen Söhne zu sich zu holen, sind Franziska (27) und Patrick (28) aus Niedergörsdorf ins benachbarte Luckenwalde gezogen. Franzi hat sogar einen Job in Aussicht, mit dem sie ihren Hartz-IV-Satz aufstocken könnte. Doch ihrem Verlobten will sie davon nichts abgeben.

Bis vor einigen Monaten noch haben Franzi und Petti im Niedergörsdorfer Ortsteil Altes Lager an der Grenze zu Sachsen-Anhalt gewohnt, das bis 1990 zum sowjetisch-militärischen Sperrgebiet gehörte.

Nun siedelten sie nach Luckenwalde um. Die einstige Industriestadt verlor nach der Wende viele Arbeitsplätze und Einwohner, schrumpfte auf 20.000 Menschen zusammen. Noch immer herrscht hier viel Leerstand.

Für Petti und Franzi ist es aber ein Neuanfang. Seit sechs Jahren ist das streitsüchtige Paar zusammen, will bald heiraten. Viel wichtiger ist ihnen aber, ihre Söhne Jason und Marlon zurück nach Hause zu holen, die sie aktuell nur alle zwei Wochen sehen, nachdem sie wegen Kindeswohlgefährdung aus der Familie genommen wurden.

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"Als ob man jemanden das Herz rausreißen tut", beschreibt Franzi den Schmerz in der neuen "Hartz und herzlich"-Folge. "Man müsste denen mal ihre Kinder mal wegnehmen, damit sie mal wissen, wie das ist."

Stress gibt es dagegen mit Patricks Familie, die für die Hochzeitssause abgesagt hat. Franzi weiß, dass es an ihr liegt: "Ich musste mich gestern von deiner schönen Möchtegern-Cousine als Assi-Göre und alles hinstellen lassen. Soll sich mal angucken, die Qualle."

Ihre Wohnung hat das Paar schon renoviert, auch das Schlafzimmer der Eltern wurde aufgehübscht. Ihr Bett besteht aus Gründen der Lautstärke beim Sex nicht mehr aus Holz oder Metall. Und die beiden haben angefangen, neben "Fifty Shades of Grey"-Filmen auch diverses Spielzeug zu sammeln.

Für Jasons Einschulung hat sich auch sein leiblicher Vater Jens angekündigt, bei der privaten Feier anwesend zu sein. Doch er erscheint nicht. Franzi über ihren Ex: "Kommt er in der nächsten halben Stunde nicht, bleibt die Türe zu, Alter. Fresse voll hier langsam."

Sie schreibt seiner neuen Partnerin: "Auf eure Verarscherei haben wir keine Lust mehr, war uns so klar, sowas verlogenes."

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Doch die ist sich keiner Schuld bewusst: "Bevor ihr wieder die Fehler bei Jens sucht, solltest du mal bei dir selber anfangen." Franzi brüllt per Sprachnachricht: "Was denn für Fehler, Alter? Ihr habt geschrieben, ihr seid unterwegs und wieder habt ihr Jason enttäuscht. Hat sich komplett erledigt, ich gebe es beim Gericht weiter. Einmal Versager, immer Versager. Nummer löschen, auf Wiedersehen."

Freuen kann sich Franzi nach vier Monaten Arbeitslosigkeit allerdings über ihren neuen Job auf 450-Euro-Basis bei einem Tedi-Markt im 15 Kilometer entfernten Trebbin. "Finanziell hilft uns das auf jeden Fall. So komm' ich wenigstens wieder raus, sonst sitz' ich die ganze Zeit zu Hause rum und weiß nicht, was ich machen soll. So geht mir mein Alter auch nicht auf den Sack."

Ihrem "Alten" wolle sie auch "keinen Cent" geben, "der kann selber arbeiten gehen."

"Hartz und herzlich - Rückkehr nach Niedergörsdorf" seht Ihr am heutigen Dienstagabend ab 20.15 Uhr bei RTLZWEI oder schon jetzt auf Abruf bei TVNOW.