Gelsenkirchen - Lisa (19) möchte raus aus dem Bürgergeld und ihrer Tochter Prya (1) etwas bieten. Dafür braucht sie aber erst mal einen erweiterten Hauptschulabschluss. Und genau der wird der Teenie-Mama verwehrt.

Denn die Berufsschule, an der sich die als Neuntklässlerin abgegangene Lisa beworben hat, schickt ihr eine Absage - offiziell wegen zu hoher Anmeldezahlen, wie die Bildungsstätte schreibt.

Cousine Michelle (18) berichtet in der RTLZWEI-Sendung "Hartz Rot Gold" von Mitschülern, die ebenfalls eine Absage erhalten haben. Lisa ist beruhigt: "Dann brauch ich mich nicht so schlecht fühlen."

Ihre Bewerbung samt Lebenslauf hatte die Gelsenkirchenerin handschriftlich verfasst. "Da können sie direkt nachgucken, ob ich eine Sauklaue hab", lachte die 19-Jährige. Hinterlässt nur wahrscheinlich nicht den besten Eindruck.

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Zudem gab es einige Lücken im Lebenslauf plus ihre Schwangerschaft, durch die sie die Schule verpasste. Dass sie nun abgelehnt wurde, kann nur an unentschuldigten Fehlstunden und schlechten Noten liegen, glaubt Michelle.

"Bei mir ist alles unentschuldigt", gibt Lisa zu. Von den "100 irgendwas" Stunden seien nur 15 attestiert. "Nach dem zweiten Halbjahr bin ich ja gar nicht mehr gegangen." Aber an den Zensuren scheitert es ihrer Ansicht nach nicht: "Ich hab nur Vieren und eine Fünf, keine Sechs."

Mit ihrem qualifizierten Hauptschulabschluss wollte Lisa eigentlich ihre Noten verbessern und vor allem die zuvor unentschuldigten Fehlstunden kaschieren, um auf dem Arbeitsmarkt bessere Chancen zu haben.

"Ich hätte mich damals mehr anstrengen müssen - aber ich war in der Pubertät", versucht sich die 19-Jährige zu rechtfertigen. Michelle grätscht rein: "Ich hab es auch durch die Pubertät geschafft - ohne unentschuldigte Fehlstunden."

Nach einem Besuch bei ihrer Mutter und ihrem neuen Freund in der Eifel beschließt Lisa, dorthin zu ziehen und eine Ausbildung zur Altenpflegerin zu beginnen.

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Für Oma Petra (64), die 17 Enkel und drei Urenkel hat, wird das ein einschneidendes Erlebnis. Vor allem, weil auch Vollwaise Michelle ausziehen will. Durch ihre Volljährigkeit verliert die 64-Jährige die Vormundschaft, die sie sieben Jahre lang hatte.

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