"Glei weg dort": Arbeitsloses Punker-Paar aus Sachsen will diese Stadt meiden
Berlin - In ihrer wäldlichen Kommune am Rande Berlins fühlen sich Lausi (32) und Paddy (39) richtig wohl. Das Punker-Paar will jetzt aber mal rauskommen und etwas anderes sehen, mit drei Freunden und ihren zwei Hunden zunächst nach Köln reisen. Das gestaltet sich zwar als Schnäppchen, aber als höchst stressig.
Ein bis drei Monate wollen die aus Sachsen stammenden Bürgergeld-Empfänger unterwegs sein. Zuerst soll es zum Punker-Picknick nach Köln, später weiter nach Bonn, Basel und Graz gehen, "paar Leute treffen".
Vorher muss eine neue Frisur her, denn man will den Gleichgesinnten ja einen positiven Eindruck liefern. Der Irokesen-Schnitt wird aufgehübscht, die Seiten abrasiert. Kumpel "Opa" ist happy: "Das ist der einzige Frisörsalon, wo man rauchen und Bier trinken darf. Ich komm wieder."
Anschließend werden die Haare gefärbt. Bei Paddy wird's mit Pink, Blau, Türkis und Grün äußerst farbenfroh. Um die neun Euro kostet eine der Farbtuben. "Dafür geben wir gerne Geld aus. Auffallen und anders sein als andere ist schon cool", beschreibt die gebürtige Chemnitzerin den Style.
Am nächsten Tag setzt sich die fünfköpfige Gruppe in Bewegung. Kurz vor der S-Bahn-Haltestelle kommt Paddy aber der Geistesblitz: Sie haben die Impfausweise der beiden Hunde vergessen.
Er holt die Dokumente, das dauert seiner Partnerin aber zu lang: "Der kann nicht so schnell rennen, hat's ja mit dem Knie. Dann läuft der noch so arschlangsam."
Hartz Rot Gold: "Alter, nein, Scheiße. Glei weg dort!"
Die Punker reisen mit dem Quer-durchs-Land-Gruppenticket der Deutschen Bahn, mit dem allerdings nur Regionalzüge genutzt werden dürfen.
Heißt: neuneinhalb Stunden Fahrt mit acht Umstiegen. Aber für fünf Leute kostet es auch nur 72 Euro. Ein Schnäppchen, das mit einigen Reisestrapazen verbunden ist. "Egal, da sieht man was", nimmt es Paddy gelassen.
Die am Vortag herausgesuchte Verbindung ist nun aber nicht mehr aktuell. Nun geht es unter anderem über Magdeburg - mit 45 Minuten Aufenthalt. "Alter, nein, Scheiße. Glei weg dort", sagt Paddy. "Das ist gefährlich, rechtes Pflaster. Magdeburg ist Fascho-Hochburg Nummer 1. Wir müssen eine andere Verbindung raussuchen."
Lausis Vorschlag: "Zur Not machen wir ein, zwei Tage Hannover, tun dort schnorren und dann weiterfahren."
Die Nerven liegen blank, Lausi ist angepisst. "Jetzt trinkst du erst mal ein Bier und kommst runter", befielt ihr Freund. Ob sie bis zum Abend in Köln ankommen?
Neue Folgen "Hartz Rot Gold" seht Ihr montags bis freitags ab 16.05 Uhr bei RTLZWEI und schon vorab sowie jederzeit auf Abruf bei RTL+.
Titelfoto: Bildmontage: RTLZWEI