Harter Drogen-Alltag in den Katakomben: "Wenn du stirbst, wirst du erst nach zwei Wochen gefunden"

München - Erstmals zeigt die RTLZWEI-Doku "Hartes Deutschland" am Donnerstag auch Obdachlose und/oder Drogenabhängige aus der Schickeria-Stadt München. Unter ihnen die Tablettensüchtige Andrea (27) und das abgestürzte Ex-Paar Jasmin (39) und Memo.

Andrea (27) wurde mit 13 vergewaltigt. Möglicherweise ein Auslöser für ihre Sucht.
Andrea (27) wurde mit 13 vergewaltigt. Möglicherweise ein Auslöser für ihre Sucht.  © RTLZWEI

In Bayerns Vorzeigemetropole leben etwa 9000 Obdachlose und 7000 Opiatabhängige. Im Schnitt sterben jährlich 40 Menschen am Drogenkonsum.

Hotspots sind neben der U-Bahn-Haltestelle Silberhornstraße auch das Sendlinger Tor und der angrenzende Nußbaumpark.

Hier trifft das TV-Team Andrea (27), die erstmals nach einer Vergewaltigung als 13-Jährige Drogen nahm und gerade auf der Suche nach verschreibungspflichtigen, süchtig machenden Tabletten ist.

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"Ich suche hauptsächlich Lyrica. Aber so Tavor oder Rivotril nehme ich auch. Das hilft mir beim Schlafen. Ich bin gut drauf, und das macht mich selbstbewusst", beschreibt die gelernte Bäckereifachverkäuferin ihren täglichen Kampf, der sich in Entzugserscheinungen wie Händezittern zeigt.

Sie leide unter schwersten Depressionen und Angststörungen. "Wenn ich mit meinem Freund Streit habe, geht das nicht so an mich ran, wenn ich was nehme", behauptet die Frau, der Gefängnis droht, weil sie Geldstrafen wegen Kleindelikten nicht zahlen kann.

Auf offener Straße konsumieren aus Angst vor der Polizei nur die Wenigsten, weiß Andrea. "Dafür gibt's die Katakomben. Aber wenn du da stirbst, wirst du erst nach ein, zwei Wochen gefunden!"

Sie zeigt, was sie gerade bei einem Tabletten-Dealer für 25 Euro gekauft hat.
Sie zeigt, was sie gerade bei einem Tabletten-Dealer für 25 Euro gekauft hat.  © RTLZWEI

Hartes Deutschland aus München: Mit 14 gekifft, mit 18 das erste Kind, mit 39 völlig am Ende

Jasmin (39) lebt mit ihrem ebenfalls schwer abhängigen Ex-Mann Memo in einer Wohnung.
Jasmin (39) lebt mit ihrem ebenfalls schwer abhängigen Ex-Mann Memo in einer Wohnung.  © RTLZWEI

Auch Jasmin (39) wird von "Hartes Deutschland" begleitet. Mit einem Heroin-Ersatzstoff wird die Mutter dreier Kinder, die alle nicht bei ihr leben, substituiert. Doch damit nicht genug: Sieben Jahre lang war sie trocken, vor drei Wochen folgte der Alkohol-Rückfall.

Wie bei vielen anderen auch, sind es Schicksalsschläge, die Jasmin und ihren Ex-Mann Memo in die Sucht stürzen ließen. "Sein Papa ist als erstes gestorben, dann ist meine Schwiegermutter, zwei Wochen später meine Mama - alles nacheinander."

Mit 14 kiffte sie das erste Mal, bekam mit 18 ihr erstes Kind. Sie und Memo wollen unbedingt eine Entgiftung anfangen, um wieder Kontakt zu den drei Kindern aufzunehmen und vor allem ihren Enkelsohn zum ersten Mal zu sehen.

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"Ich möchte nicht mehr drauf sein, ich möchte sauber sein", sagt Jasmin. "Ich fasse nicht mal mehr ein Bier an, das könnt Ihr mir glauben."

"Hartes Deutschland" mit der neuen Folge aus München strahlt RTLZWEI am heutigen Donnerstag ab 20.15 Uhr aus. Bei RTL+ seht Ihr die Episode schon jetzt.

Titelfoto: Bildmontage: RTLZWEI

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