Selbstständige klagt bei "Hart aber fair": "Es passiert nichts!"
Berlin - Die Konjunktur schwächelt, Jobs sind in Gefahr und selbst die Inflation ist noch nicht vom Tisch. Eine Reiseberaterin zeigte sich bei "Hart aber fair" gar nicht begeistert von der aktuellen Lage.
"Abstiegsangst: Wie kommt die deutsche Wirtschaft voran?" lautete das Thema der Montagabendausgabe von "Hart aber fair".
Moderator Louis Klamroth (35) befragte sowohl die Grünen-Vorsitzende Franziska Brantner (45) als auch die CDU-Abgeordnete Gitta Connemann (60).
Erwartungsgemäß lobte Brantner die Arbeit der Ampel-Regierung. Man habe Planungsverfahren bei Brücken und Straßen sowie bei der Digital- und Energieinfrastruktur "massiv beschleunigt".
Zusätzliche Kredite seien vonnöten, um die zukünftigen Investitionsaufgaben zu finanzieren, so die Grünen-Politikerin.
Connemann hielt dagegen und bestätigte, dass die CDU an der Schuldenbremse festhalten wolle. Alles andere würde nachfolgende Generationen zu sehr belasten, meinte sie.
Manuela Valdivieso, die im Publikum saß, schien von keiner der beiden Frauen überzeugt gewesen zu sein. Sie zeigte sich im Gespräch mit Klamroth desillusioniert von der Politik.
Zustand der deutschen Wirtschaft als Thema bei "Hart aber fair"
"Es werden viele Versprechungen gemacht von Wahlen zu Wahlen, doch es passiert nichts", sagte die selbstständige Reiseberaterin.
Jeder Mensch, der das ganze Jahr über arbeite und Steuern zahle, sollte sich wenigstens einmal im Jahr einen Erholungsurlaub leisten können - doch das könnten immer weniger Menschen, so Valdivieso.
Auf die Frage, ob für die hart arbeitende Mitte gute Politik gemacht werde, antwortete sie: "Nein, das kann ich ziemlich deutlich sagen."
Zwischenzeitlich brachten Klamroth und der Ökonom Marcel Fratzscher (54) Connemann in Bedrängnis, als sie darlegten, dass von den Plänen der CDU vor allem Spitzenverdiener profitieren würden, wohingegen die gesellschaftliche Mitte von der Union lediglich "einen Bruchteil" erhalte.
"Das ist nicht die Mitte", erwiderte Connemann und meinte, dass ein "normaler Facharbeiter" problemlos etwa 60.000 Euro pro Jahr verdienen würde.
Titelfoto: WDR/Julia Sellmann, IMAGO / Panama Pictures