"hart aber fair": Studiogast verteidigt Till Lindemann mit Heino-Vergleich und kassiert Hasswelle

Berlin - Der Musikmanager Thomas M. Stein (74) hat für Till Lindemann (60) Partei ergriffen und dabei für Befremden gesorgt.

Musikproduzent Thomas M. Stein (74) kennt den Rammstein-Frontmann persönlich.
Musikproduzent Thomas M. Stein (74) kennt den Rammstein-Frontmann persönlich.  © Arne Dedert/dpa

"Wie der sich auf der Bühne ausarbeitet, wie der mit 60 Jahren über die Bühne rennt, dann soll der plötzlich runtergehen und plötzlich noch jemanden beglücken?", sagte Stein am Montagabend bei "hart aber fair" im Ersten. "Da muss er ins Museum, denn das ist eine Kraft, die kannst du eigentlich gar nicht aufbringen."

Der Unternehmer, der Lindemann persönlich kenne und Rammstein-Auftritte besucht habe, erachtet die Vorwürfe als haltlos.

Von Moderator Louis Klamroth (33) danach befragt, ob diese ihn überrascht hätten, antwortete er: "Mich überrascht heute gar nichts mehr." Die Bandmitglieder seien "eigentlich ganz angenehme, gesprächsbereite, nette Zeitgenossen", weshalb er "verwundert" sei, "aber ich weiß ja nicht, was passiert ist".

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Stein sprach sich gegen eine Vorverurteilung und Mutmaßungen aus. Dass die jungen Frauen von dem Rammstein-Frontmann sexuell bedrängt worden seien, sei "immer schwierig, das Ganze ein bisschen zuzuordnen", so der 74-Jährige.

"Es sind zwölf Leute, lass es hundert sein", argumentierte er weiter mit Blick auf 300.000 Zuschauer, die nicht betroffen seien. "Man muss es mal in Relation setzen."

Auch zur "Row Zero", also dem abgetrennten Bereich direkt vor der Bühne, äußerte sich der Musikproduzent. Die habe es "schon immer" gegeben, betonte er. "Das gab es bei Gotthilf Fischer, das gab's bei Heino, das gibt es bei Roberto Blanco und das gibt's bei Rammstein." Auch bei diesen Musikern seien "die Hardcore-Fans" vorne dabei, merkte Stein an.

Das löste noch am Montagabend ein Twitter-Gewitter aus. Zahlreichen Usern stießen Steins Aussagen richtig übel auf.

"Der Fall Rammstein und die Frage: 'Männer, seid Ihr wirklich noch nicht weiter?'"

Till Lindemann (60) ließ die Vorwürfe mehrerer Frauen zurückweisen.
Till Lindemann (60) ließ die Vorwürfe mehrerer Frauen zurückweisen.  © Malte Krudewig/dpa

Diese Gäste diskutierten das Thema "Der Fall Rammstein und die Frage: 'Männer, seid Ihr wirklich noch nicht weiter?'" in der letzten Ausgabe vor der Sommerpause:

  • Lisa Schäfer (CDU-Kommunalpolitikerin, ist gegen die Frauenquote)
  • Stefanie Lohaus (45, Journalistin und Projektleiterin "Gemeinsam gegen Sexismus")
  • Tobias Haberl (47, Journalist beim Magazin der "Süddeutschen Zeitung", Autor: "Der gekränkte Mann")
  • Thomas M. Stein (74, ehem. Musikmanager, unter anderem DSDS)
  • Prof. Rita Süssmuth (86, CDU, Bundesfamilienministerin und Bundestagspräsidentin)

Wer die Sendung verpasst, kann sie kostenlos in der ARD-Mediathek im Stream nachschauen.

Titelfoto: Malte Krudewig/dpa, Arne Dedert/dpa (Bildmontage)

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