"Hart aber fair": Was sollte diese Aussage von Louis Klamroth zu Gruppenvergewaltigungen?

Berlin - Bei "Hart aber fair" ging es am Montagabend um die Brandmauer der CDU und das Verhältnis zur AfD. Als jedoch das Thema Migration angesprochen wurde, irritierte Louis Klamroth (35) mit einer Aussage.

Als es um Kriminalität im Kontext von Zuwanderung ging, zeigte sich Moderator Louis Klamroth (35) falsch informiert.  © WDR/Julia Sellmann

Unter dem Motto "Merz und die AfD: Ist die Brandmauer Geschichte?" ging es um den Antrag der Union mit Stimmen der AfD im Bundestag und die Frage, ob die deutsche Asylpolitik restriktiver werden müsse.

Als es um Kriminalität ging, sagte AfD-Politikerin Beatrix von Storch (53): "Wir haben zwei Gruppenvergewaltigungen am Tag, zehn normale Vergewaltigungen am Tag und 131 Gewaltdelikte pro Tag in den letzten Jahren gehabt durch Zuwanderer, in erster Linie von Syrern, Afghanen und Irakis. Das ist unerträglich!"

Moderator Klamroth erwiderte: "Sie haben recht, es gibt ungefähr 700 Vergewaltigungen mit mehr als einem Tatverdächtigen, also zwei pro Tag im Schnitt."

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Mit seiner Schlussfolgerung daraus sorgte er jedoch für Irritation. "50 Prozent sind auch nicht Deutsch. Nur: Woher die kommen, das weiß man nicht. Das können Flüchtlinge sein. Das kann aber auch ein australischer Austauschstudent sein."

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Talkmaster Louis Klamroth irrt beim Thema Kriminalität

Beatrix von Storch (53, AfD) verwies auf den relativ hohen Anteil von Ausländern unter den Tatverdächtigen bei Gruppenvergewaltigungen.  © WDR/Oliver Ziebe

Beatrix von Storch ließ daraufhin nicht locker und verwies auf die polizeiliche Kriminalstatistik: "130 Gewaltdelikte pro Tag, da sind die Beteiligten Zuwanderer und die Opfer Deutsche."

Tatsächlich lag Klamroth mit seiner Annahme daneben. Laut Statistik wurden 761 Fälle von Gruppenvergewaltigung im Jahr 2023 erfasst - und das mitsamt der Staatsangehörigkeit.

Demnach waren unter den Tätern und Tatverdächtigen 71 Syrer, 49 Afghanen, 43 Iraker und 33 Türken - von Australiern keine Spur.

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520 hatten allerdings einen deutschen Pass, was wiederum von Storchs Aussage bezüglich stets ausländischer Täter entgegenläuft. Andere Nationalitäten oder der Aufenthaltsstatus wurden in der Statistik nicht aufgeführt.

Am Ende der Sendung hielt sich der Erkenntnisgewinn insgesamt in Grenzen. Am ehesten blieb noch das Argument von Amira Mohammed Ali (45, BSW) hängen, wonach man nicht zu allem automatisch "Nein" sagen sollte, wozu die AfD "Ja" sagt.

Stattdessen müsse man sich stärker inhaltlich mit der eigentlichen Sache auseinandersetzen.

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