Fehlplanung bei "Hart aber fair"? Alle reden über Hamas-Massaker, nur Louis Klamroth nicht!

Berlin - Ungewöhnliche Themensetzung bei "Hart aber fair"! Am gestrigen Montagabend sprach Moderator Louis Klamroth (34) mit seinen Gästen über ein mögliches AfD-Verbotsverfahren. Derweil stand der 7. Oktober eigentlich ganz im Zeichen des Hamas-Massakers in Israel vor einem Jahr.

Am Montagabend sorgte die Redaktion von "Hart aber fair" um Moderator Louis Klamroth (34) mit einer eigenwilligen Themensetzung für Aufsehen.  © WDR/Dirk Borm

Damals sind über 1000 Menschen getötet und 251 Geiseln verschleppt worden. Es war ein Horror-Ereignis, an das nun zahlreiche Sendungen mit Sonderausgaben und Dokumentationen erinnerten.

Doch die Redaktion von "Hart aber fair" hatte zur besten Sendezeit andere Pläne: Anstatt das ARD-extra mit dem Titel "Ein Jahr Terrorangriff der Hamas" weiter zu vertiefen, sendete man ab 20.45 Uhr lieber eine Talkshow mit der Fragestellung "Der Fall AfD: Einfach verbieten?".

Hintergrund ist eine Initiative von 38 Abgeordneten aus SPD, CDU/CSU, Grünen und Linken, die beim Verfassungsgericht ein Verbot der AfD beantragen wollen. Dafür möchte die Gruppe einen entsprechenden Antrag in den Bundestag einbringen.

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Wie aussichtsreich ein solches Bestreben ist, wollte Klamroth mit seinen sechs Gästen klären, die sich zur Hälfte für und zur Hälfte gegen eine Prüfung aussprechen.

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Politikwissenschaftler von Lucke warnt vor Eigentor

Politikwissenschaftler Albrecht von Lucke (57) sieht für einen AfD-Verbots-Antrag keine Mehrheit im Deutschen Bundestag.  © WDR/Dirk Borm

Direkt zu Beginn äußerte sich Politologe Albrecht von Lucke (57) skeptisch zur Verbots-Initiative, auch wegen wohl fehlender Unterstützung im Bundestag: "Außer dieser Gruppe der 38 wird keine Mehrheit zustande kommen", ist sich der 57-Jährige sicher.

Es bestehe das Problem, dass Bemühungen um ein AfD-Verbot der Partei eher in die Hände spielen würden. Es brauche einen vernünftigen Antrag mit einer geschlossenen Mehrheit.

Der ebenfalls anwesende Grünen-Politiker Michael Kellner (47) widerspricht: "Es ist bewusst der Weg gewählt worden [...]. Wir wollen in den Fraktionen von SPD, Grüne, Linke, CDU und gerne auch FDP um Mitstreiter werben."

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Der 47-Jährige finde es richtig, die Debatte darüber "ins Herzstück der deutschen Demokratie" zu tragen. "Ich will nicht zurückschauen und sagen, ich hab's nicht probiert", so Kellner.

Michael Kellner (47) von den Grünen ist Mitantragssteller für ein AfD-Parteiverbot.  © WDR/Dirk Borm

Die ganze etwa 70-minütige Folge mit allen Aussagen und Standpunkten kann in der ARD-Mediathek auf Abruf angesehen werden.

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