Ex-Grüne bei "Hart aber fair": "Junge Mädchen und Frauen werden vergewaltigt"

Berlin - Versteht die Politik die Bürger noch? Diese Frage stand im Mittelpunkt der Montagabendausgabe von "Hart aber fair", in der wieder mit deutlichen Worten diskutiert wurde.

Autorin Antje Hermenau (60) nahm bei "Hart aber fair" kein Blatt vor den Mund.
Autorin Antje Hermenau (60) nahm bei "Hart aber fair" kein Blatt vor den Mund.  © WDR/Dirk Borm

"Mich beunruhigt das seit Jahren, dass das Vertrauen der Menschen in staatliche Institutionen zurückgeht", warnte NRW-Innenminister Herbert Reul (72, CDU).

"Ich hoffe, wir haben jetzt alle den Schuss gehört und fangen mal an, darüber nachzudenken, woran das eigentlich liegt", sagte er mit Blick auf die Ergebnisse der Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen.

Ex-Grünen-Abgeordnete Antje Hermenau (60) konterte: "Es ist seit Jahren bekannt, worin die Probleme bestehen! Darin, dass junge Mädchen und Frauen vergewaltigt werden. Dass Menschen ermordet werden mit einem Messer, irgendwo auf einem Volksfest oder einem Marktplatz."

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"Man hat im Westen nicht darüber gesprochen, weil man das nicht zugeben wollte", sagte sie und ergänzte, dass es nicht nur um Migration, sondern auch "um mangelhafte Integration, Rechtsstaat, Wirtschaft" gehe.

Antje Hermenau bei "Hart aber fair": "Das Bündnis Wagenknecht gibt es gar nicht"

Petra Köpping (66, SPD) ist nach der Wahl davon überzeugt, dass die sächsische Gesellschaft gespalten ist.
Petra Köpping (66, SPD) ist nach der Wahl davon überzeugt, dass die sächsische Gesellschaft gespalten ist.  © WDR/Dirk Borm

Sachsens Sozialministerin Petra Köpping (66, SPD) konstatierte eine weitere Spaltung der Gesellschaft. Ihrer Auffassung nach würden viele Bürgerinnen und Bürger heute in ihrer eigenen Blase leben.

Einer möglichen Zusammenarbeit mit der AfD erteilte sie eine deutliche Absage - auch deshalb, weil der sächsische AfD-Landesverband vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft wurde.

Bürgermeister Mirko Geißler zeigte sich davon nicht begeistert. Er mahnte, das Wählervotum zu respektieren und die AfD gezielt mit in die Verantwortung zu nehmen.

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"Wenn wir das nicht machen, dann sehe ich hier die nächsten fünf Jahre wieder im Leerlauf und die haben dann 40 Prozent, 50 Prozent vielleicht", ergänzte er.

Als das BSW zur Sprache kam, gab es für Antje Hermenau kein Halten mehr. "Das Bündnis Wagenknecht gibt es gar nicht. Das ist ein Fake, eine Art Postkasten in Jamaika. Ich habe versucht, die Leute zu erreichen, da geht keiner ans Telefon, da schreibt keiner eine Mail."

"Das ist im Prinzip ein noch härterer Fall als Die Linke", warnte die Politikberaterin und Autorin.

Titelfoto: WDR/Dirk Borm

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