Gut sechs Monate nach Eröffnung: Münchner Comedy-Club bekommt eigenes TV-Format
München - In München ist Stand-up eine Randerscheinung. Könnte man meinen. No-Names und Newcomer zeigen seit Jahren beispielsweise beim "Comedy Kills – Open Mic" im "Beverly Kills" ihr teils überraschend ausgeprägtes Humor-Talent. Doch ein anderer Laden stellt alle in den Schatten.
Das ist auch wenig verwunderlich, denn hinter dem "Lucky Punch Comedy Club" steht niemand geringeres als das deutsche Stand-up-Urgestein Michael Mittermeier (58).
Mit solchen Verbindungen und einer derartigen Historie ist es natürlich für den Comedian kein Problem, auch entsprechend bekannte Namen auf seine Bühne zu bringen.
Szene-Stars wie Simon Pearce (43), Maxi Gstettenbauer (36), Eva Karl Faltermeier (40), Martin Frank (31) und Abdelkarim (42) wollen nicht nur den Saal, sondern demnächst auch die TV-Zuschauer begeistern.
Denn ab Donnerstag, 22 Uhr, läuft der "Lucky Punch Comedy Club" im BR-Fernsehen. Zunächst sind sechs Ausgaben geplant. "Wir hätten uns das in unseren kühnsten Träumen nicht vorstellen können", so Mittermeier gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.
Er hatte sich mit seinem eigenen Stand-up-Club einen Traum erfüllt – und dieser wird jetzt noch gekrönt. "Wir haben uns in kürzester Zeit in der gesamten deutschen Szene einen Namen gemacht. Wir sind glücklich, wir sind stolz."
Mittermeier: "München ist auf Augenhöhe mit Hamburg"
Neben den bereits genannten Bühnen-Bekanntheiten werden zudem Talente wie Ana Lucia, Freddy Ekue, Kristina Bogansky, Tony Bauer oder Filiz Tasdan ihre Chance auf ein breites Publikum bekommen.
"Wir haben so viele tolle Comedians, die die Masse da draußen noch nicht kennt, die aber jeden Abend die Bühne abreißen", so der 58-Jährige.
"München ist inzwischen auf Augenhöhe mit Hamburg, was die Stand-Up-Comedy-Szene angeht, und ich glaube, die Fernseh-Ausstrahlung wird auch wieder etwas tun für die Szene hier."
Auch wenn diese Kunstform – zumindest derzeit – nicht in der TV-Primetime zu finden ist: Die Szene ist groß.
Eigene Festivals im ZDF, das Format "Comedy Battle" (angelehnt an den klassischen Rap-Battle) auf Comedy Central und diverse Nebenformate in größeren Produktionen zeigen jedoch: Stand-up hat seine Fans. Und vielleicht bald sogar noch mehr.
Titelfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa