Warum muss ich "GEZ" zahlen, wenn mir das Programm gar nicht gefällt?
Von Björn Strauss
Mainz - "Mit dem Zweiten sieht man besser", wirbt der öffentlich rechtliche Sender. Das ZDF setzt sich regelmäßig mit seinen Zuschauerinnen und Zuschauern auseinander. Dazu gibt's auf Facebook oft Anregungen und Diskussionen.
Jüngst erklärte der Sender, warum Markus Lanz (52) kaum einen Gast ausreden lässt. Diesmal geht's um die "GEZ" (die Gebühren): "Warum sollen die, denen das Programm nicht gefällt, bezahlen?", fragt Urban W.
Momentan liegt die Höhe der Rundfunkgebühren (früher GEZ) bei 17,50 Euro pro Wohnung monatlich.
In dem Beitrag auf Facebook erklären die Sendermacher Folgendes: "Hallo Urban, auch wenn es vielleicht so scheint – aber das eine hat mit dem anderen nichts zu tun."
Deutschland habe sich vor langer Zeit entschieden, "einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu etablieren". Die Erfahrungen aus dem Dritten Reich belegen: Dieser Rundfunk soll "frei und unabhängig sein. Die Grundidee ist, dass jeder einen Zugang zu Information, Unterhaltung, Kultur und Bildung hat."
Um eine solch breite Palette zu etablieren, müsse "es von der Gesellschaft über den Rundfunkbeitrag finanziert" werden.
Lebhafte Diskussion auf Facebook zum ZDF-Post
Schaust Du noch oder schaltest Du schon ab?
"Gerade das macht den öffentlich-rechtlichen Rundfunk unabhängig vom Staat und anderen Interessen", so das ZDF-Team weiter. Weiterhin verweist der Sender auf Angebote, die finanziert werden könnten, die es sonst nicht gäbe. Den KiKA zum Beispiel. "Das ist hochwertiges, werbe- und gewaltfreies Kinderfernsehen."
Außerdem bezahlen Menschen, "denen es finanziell nicht gutgeht" nichts - sie sind von der Beitragspflicht befreit.
Ausführlicher steht auf zdf.de: "Das ZDF ist prädestiniert, das Gesamtbild Deutschlands publizistisch in das zusammengewachsene Europa einzubringen." Das ZDF allein sei mit rund 3500 festen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Standorten Sendezentrum Mainz, Hauptstadtstudio Berlin sowie in 16 Inland- und 18 Auslandstudios für das Programm tätig.
Wie wird der Sender generell genutzt? In einer Studie (Ende Mai 2021 veröffentlicht) wurde deutlich, dass die Öffentlich-Rechtlichen "wichtig als Informationsquelle für die Befragten sind", und besonders bedeutsam in der Krise die Sparte der Unterhaltung durch Medien ist. Die Studie belegte "die Relevanz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in der Coronakrise und zeigt, wie wichtig die Programmvielfalt des ZDF für die Gesellschaft ist" (TAG24 berichtete).
Überdurchschnittliche Relevanz hatte demnach im vergangenen Jahr die Nachrichten-Sendungen, Dokumentationen sowie die Unterhaltungssparte - besonders auch in den Mediatheken.
Und mal ehrlich, selbst wenn man nur zwei bis drei Sendungen täglich konsumiert, kostet eine durchschnittlich 25 Cent... Das sollte es doch wert sein, oder?
Titelfoto: ZDF