Die Zerstörung von GNTM geht weiter: Ex-Kandidatin postet neues Enthüllungsvideo
Kassel - Mit zwei Enthüllungsvideos zu "Germany's Next Topmodel" (GNTM) sorgte die Ex-Kandidatin Lijana Kaggwa (26) vor rund zwei Monaten für Schlagzeilen. Nun wandte sich das Model aus dem nordhessischen Kassel erneut mit einem YouTube-Video an die Öffentlichkeit.
Die 26-Jährige mit ugandischen Wurzeln hatte den Produzenten von GNTM Manipulation vorgeworfen und beklagt, dass sie dadurch in der Staffel 2020 gezielt zu einem Hass-Objekt stilisiert worden sei – während der Ausstrahlung der Folgen wurde Lijana zum Opfer heftiger Anfeindungen und Hasskommentare im Internet, zeitweise musste sie sogar unter Polizeischutz gestellt werden.
In ihrem am gestrigen Montag veröffentlichten Video berichtete sie, dass sie infolge ihrer beiden ersten Enthüllungsvideos sowohl von dem Sender ProSieben als auch von der GNTM-Produktionsfirma vor dem Landgericht Hamburg auf Unterlassung verklagt worden sei. Dabei wurden ihr beträchtliche finanzielle Strafen angedroht.
"Wenn das Gericht der Unterlassung stattgibt, muss ich pro Vergehen eine Viertelmillion Euro zahlen", erklärte die 26-Jährige am Beginn des Clips. Sie fügte hinzu, dass dies nichts anderes bedeuten würde als ihren persönlichen Bankrott.
Im Kern bezog sie die Klage demnach auf fünf Behauptungen der ehemaligen GNTM-Kandidatin, darunter auch der mit Abstand schwerste Vorwurf gegen die Produzenten der TV-Show: die gezielte Manipulation der in den einzelnen Folgen gezeigten Handlung.
"Wir haben dich damals psychisch ruiniert und jetzt ruinieren wir dich finanziell"
Die Zeit bis zum Urteil des Hamburger Landgerichts war demnach für Lijana Kaggwa eine enorme psychische Belastung. Sie habe sich zwei aus ihrer Sicht äußerst mächtigen Gegnern gegenübergesehen.
"'Wir machen dich jetzt richtig fertig. Wir haben dich damals psychisch ruiniert und jetzt ruinieren wir dich finanziell.' So kam das bei mir an", schilderte sie ihre Wahrnehmung des TV-Senders und der Produktionsfirma. Es sei "eine unheimlich schwere Zeit" für sie gewesen. Sie habe in Erwägung gezogen, sich komplett aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen.
Doch das extrem umfangreiche und positive Feedback ihrer Fans, das sie in dieser Zeit auch erhalten habe, machte der 26-Jährigen zugleich Mut und ließ sie die psychische Belastung ertragen, dafür bedankte sich Lijana ausdrücklich bei ihren Followern auf YouTube und Instagram: "Das hat mir so viel Kraft gegeben."
Danach kam sie auf das Urteil des Landgerichts Hamburg bezüglich der Unterlassungsklage zu sprechen.
Ihr drittes Enthüllungsvideo zu GNTM veröffentlichte Lijana Kaggwa am Montag
"Germany's Next Topmodel muss sich die Kritik von uns anhören"
Voller Freude teilte Lijana Kaggwa ihren Fans zunächst mit, dass die Schweigepflicht, zu der sie sich vertraglich gegenüber der Produktionsfirma "Redseven Entertainment" verpflichtet hatte, vom Gericht als gegenstandslos erachtet worden sei.
Das Model sieht dies als sehr wichtig an, denn dies bedeute, dass sie von nun an jede Kritik an GNTM äußern dürfe, solange sie der Wahrheit entspreche – und sie betont, dass dies auch für alle anderen ehemaligen GNTM-Kandidatinnen gelte.
"Germany's Next Topmodel muss sich die Kritik von uns anhören", unterstrich die 26-Jährige.
Danach informierte sie die Zuschauer über die Entscheidung des Hamburger Landgerichts. In einigen laut Lijana eher belanglosen Punkten habe das Gericht zwar der Unterlassungsklage stattgegeben, doch in den schwerwiegendsten Punkten sei die Klage zurückgewiesen worden.
Insbesondere ihr Vorwurf der Manipulation der dargestellten Handlung in der Show durch die Produzenten sei laut Gerichtsbeschluss die Wahrheit. Ebenso ihr Bericht, dass vor einem Catwalk die Füße einiger Kandidatinnen eingecremt worden seien.
"Die eingecremten Füße, die vorgegebenen Handlungen, die Manipulation am Set, das ist alles wahr, was ich gesagt habe", betonte das Model.
Mit diesem YouTube-Video begann Lijana Kaggwa ihre Kampagne gegen "Germany's Next Topmodel"
Lijana Kaggwa: "Mir ist einfach nur wichtig, dass etwas verändert wird"
Lijana Kaggwa warf dem Sender ProSieben und der Produktionsfirma "Redseven Entertainment" vor, dass diese nach dem Gerichtsurteil keinerlei Reue oder Einsehen gezeigt hätten. Es hätte keine Entschuldigung ihr gegenüber gegeben.
Sie verlangte von dem TV-Sender und den GNTM-Produzenten, dass diese Verantwortung für ihre Kandidatinnen übernähmen und zukünftig derartige manipulativen Praktiken unterließen.
"Mir ist einfach nur wichtig, dass etwas verändert wird", bekräftigte die 26-Jährige.
Titelfoto: Screenshot/Instagram/lijanarisen