Flüchtling fuchtelt mit Messer herum: "Ein armes Menschlein, total traumatisiert"

Schwerin - Kein Tag ist bei Dr. Carola Holzner (42) wie der andere. Die als "Doc Caro" bekannt gewordene Notärztin hat auch in der neuen Folge ihrer VOX-Doku einige Einsätze hinter sich zu bringen. Unter anderem kommt es in einer Flüchtlingsunterkunft zu einer vermeintlich gefährlichen Situation.

In einem Raum sitzt ein Flüchtling in der Ecke, um ihn herum zehn fremde Personen.
In einem Raum sitzt ein Flüchtling in der Ecke, um ihn herum zehn fremde Personen.  © Screenshot/RTL+

In der Hauptwache der Berufsfeuerwehr Schwerin geht ein Notruf ein. Holzner und ihre Kollegin Sarah Wendholt werden umgehend alarmiert. Die erste Info lautet: Selbstgefährdung im Flüchtlingsheim. "Der Patient ist mit Messer bewaffnet. Bitte Eigenschutz beachten bis Polizei vor Ort ist", so der Disponent.

Bei ihrer Ankunft in dem von 700 Menschen aus 19 verschiedenen Nationen bewohnten Gebäude hat die Polizei die Situation glücklicherweise für die beiden Frauen schon entschärft, der Flüchtling hat kein Messer mehr.

Fünf Polizisten, zwei Sanitäter, eine weitere Person und nun auch Caro und Sarah stehen um den Somalier herum, der scheinbar ruhig in der Ecke auf einem roten Stuhl sitzt. Von der Vielzahl der Uniformierten könne der Patient durchaus eingeschüchtert sein, weiß Holzner.

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Er sei immer wieder psychisch aufgefallen, sagt ein Polizist. Er habe andere Menschen durch Schattenboxen, verbale Beleidigungen und Streitigkeiten verängstigt. Am Einsatztag soll er mit einem Brotmesser vor dem Spiegel herumgefuchtelt haben.

Der Somalier soll mit einem Brotmesser herumgefuchtelt haben - keine Straftat.
Der Somalier soll mit einem Brotmesser herumgefuchtelt haben - keine Straftat.  © Screenshot/RTL+

Doc Caro (VOX): Patient ist "ein armes Menschlein, total traumatisiert"

Dr. Carola Holzner (42) ist "Doc Caro".
Dr. Carola Holzner (42) ist "Doc Caro".  © Screenshot/RTL+

Dr. Holzner nimmt das Gespräch allein auf, fragt ihn nach der Einnahme von Drogen, was er bejaht. "Ich rauche was mit dir", bietet er der 42-Jährigen an, die dankend ablehnt. Mit Englisch verständigen sich die beiden, alle anderen Personen stehen ruhig im Raum. Doc Caro will wissen: "Ist das Problem, dass er Leute bedroht hat oder druff ist?"

Ihr zufolge "konfabuliert" der Afrikaner - also stellt erfundene Erlebnisse als selbst erlebt dar. Zudem führe er "nicht zielgerichtete" Bewegungen aus und es kristallisiere sich heraus, "dass er möglicherweise Stimmen hört und nicht da ist, wo wir gerade sind."

Man könne nicht nachempfinden, wie sich Menschen fühlen, die ihr Land verlassen müssen und allein an einen Ort kommen, an dem sie die Sprache nicht sprechen und die Gegebenheiten nicht kennen, gibt die Notärztin zu bedenken. Der Mann sei "ein armes Menschlein, total traumatisiert".

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Holzner ist hin- und hergerissen: "Nur weil einer kifft und sich vielleicht über uns lustig macht, kann ich ihn nicht der Freiheit berauben." Sie hält Rücksprache mit dem Arzt einer Psychiatrie, mit dem eine passende Lösung gefunden wird.

Weitere spannende Fälle von "Doc Caro" seht Ihr in der aktuellen Folge am Mittwochabend (20.15 Uhr) bei VOX und jederzeit im Stream bei RTL+.

Titelfoto: Bildmontage: Screenshot/RTL+

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