Finanzloch! BR muss beliebten TV-Klassiker aus dem Programm streichen

München - Der Bayerische Rundfunk (BR) plant für seine Reform zusätzliche Einsparungen im traditionellen Fernseh- und Radioprogramm.

Eine Szene aus dem Komödienstadel "A Mordsgschicht" (2015). In Zukunft soll es keine Produktionen der Mundart-Stücke geben.
Eine Szene aus dem Komödienstadel "A Mordsgschicht" (2015). In Zukunft soll es keine Produktionen der Mundart-Stücke geben.  © BR / Foto Sessner

Beim BR-Klassiker "Komödienstadel" soll es keine Neuproduktionen mehr geben. Die ARD-Anstalt setzt hier und bei anderen Sendungen künftig auf Wiederholungen.

Die Fernsehreihe in der komödiantische Theaterstücke in bayerischer Mundart gezeigt werden, läuft bereits seit 1959 im Programm.

Andere Formate werden ganz eingestellt. Das gab die Senderspitze im Rundfunkrat, dem BR-Aufsichtsgremium, bekannt. Dazu gehören die TV-Formate "Euroblick" und "Alpen-Donau-Adria" ein. Bei einigen Sendungen würden zudem die Ferienpausen verlängert. Der BR-Videotext soll durch das Textangebot der ARD ersetzt werden.

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Aktuell rechnet der BR für 2025 bei einem Jahresbudget von rund einer Milliarde Euro mit einer Finanzlücke von rund 70 Millionen Euro. Alle Sachkostenetats werden deswegen weiterhin eingefroren, kündigte Senderchefin Katja Wildermuth an. Zusätzlich müsse jede Direktion drei Prozent ihres Etats einsparen.

Diese Einsparungen kommen selbst dann, wenn der Rundfunkbeitrag 2025 Jahr steigen sollte. Einer Empfehlung der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) zufolge soll er zum Jahreswechsel von monatlich 18,36 Euro um 58 Cent auf monatlich 18,94 Euro erhöht werden.

BR: Hälfte der Festangestellten geht in nächsten acht Jahren in Rente

Wie alle Öffentlich-Rechtlichen muss auch der BR sparen.
Wie alle Öffentlich-Rechtlichen muss auch der BR sparen.  © Sven Hoppe/dpa

Das Problem: Alle Länderchefs und alle Länderparlamente müssen einer Erhöhung zustimmen, damit diese in Kraft treten kann. Der BR habe die 58 Cent Erhöhung in der Beitragsperiode von 2025 bis 2028 eingeplant und erwarte, dass das rechtsstaatliche Verfahren von den Ländern eingehalten werde, betonte Wildermuth.

Trotz der Sparvorgaben werde es keinen generellen Stellen- oder Nachbesetzungsstopp geben, sagte Wildermuth. In den nächsten acht Jahren werde die Hälfte der Festangestellten des Senders in Rente gehen.

Mit seinem Reformprozess will der BR noch mehr junge Menschen erreichen und dafür das Digitalangebot ausweiten.

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So werde etwa bei Immobilien, Kostümfundus, Werkstätten, Fuhrpark, Archiven und Bibliothek gespart.

Titelfoto: BR / Foto Sessner

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