"Fakt ist!" in Magdeburg: Was bedeutet die Stationierung von US-Raketen für Deutschland?
Magdeburg - Erstmals seit dem Ende des kalten Krieges gibt es neue US-Raketen in Deutschland. Besonders im Osten sorgen diese Nachrichten in der Politik für Unruhe. In der MDR-Talkshow "Fakt ist! aus Magdeburg" wird am Montag darüber diskutiert.
Im Juli hatten die USA gemeinsam mit Deutschland beim NATO-Gipfel in Washington bekannt gegeben, dass ab 2026 in Deutschland eine Zeit lang neue US-Raketen stationiert werden sollen. Dies führte zu vielen Diskussionen.
Fragen, wie 'Werden wir Angriffsziel?' oder 'Kommt es wieder zum Wettrüsten?', beschäftigen die Bevölkerung.
Laut mehrerer Umfragen vermisst ein erheblicher Anteil des Landes eine öffentliche Debatte über diese Entscheidung.
Befragung des MDR ergaben, dass zwei Drittel der Community die Waffenstationierung ablehnen. Knapp ein Drittel der 24.000 Teilnehmenden befürchten zudem, dass die Waffenstationierung zu Wettrüsten führt und Deutschland zum Angriffsziel werden könnte.
Klar ist, dass die Bevölkerung den Waffen mit starkem Misstrauen gegenüber steht.
Diese Gäste diskutieren beim Polittalk "Frieden schaffen nur mit Waffen?"
Kritik an der Entscheidung wird auch in der Politik laut. Selbst die Kanzlerpartei SPD steht dem Beschluss skeptisch gegenüber.
Machen die neuen Raketen Deutschland wirklich sicherer? Ist Rüstungskontrolle angesichts steigender Spannungen weltweit überhaupt noch möglich - und sinnvoll?
Über diese und andere Fragen diskutieren Moderatoren Anja Heyde (48) und Stefan Bernschein (42) mit ihren Gästen:
- Johannes Arlt (40), SPD-Bundestagsabgeordneter aus Mecklenburg-Vorpommern und Mitglied im Verteidigungsausschuss
- Sevim Dağdelen (49), Bundestagsabgeordnete und außenpolitische Sprecherin der Gruppe "Bündnis Sahra Wagenknecht"
- Sönke Neitzel (56), Professor für Militärgeschichte/Kulturgeschichte der Gewalt an der Uni Potsdam
- Wolfgang Richter (75), Oberst a.D. und Mitglied der Stiftung Wissenschaft und Politik
Titelfoto: MDR/Andreas Lander