Der Osten im Rausch - das Alkoholproblem ist groß!

Leipzig/Magdeburg - Deutschland ist eines der trinkfreudigsten Länder weltweit – das spüren wir besonders jetzt, zu Oktoberfest-Zeiten, besonders...

MDR-Autor Daniel Tautz mit YouTouberin Nathalie Stüben für MDR-"exactly".
MDR-Autor Daniel Tautz mit YouTouberin Nathalie Stüben für MDR-"exactly".  © MDR/Alexander Gruner

Im Osten Deutschlands sei das Alkoholproblem laut Statistik besonders hoch: zu erkennen an Rauschtrinkern, Alkoholabhängigen und Alkoholtoten.

Aber woran liegt das? Und ab wann wird das eigene Trinkverhalten eigentlich problematisch?

Für die MDR-Webdoku "exactly" hat Daniel Tautz nachgehakt, zwischen Festivalstimmung und Suchttherapie, so der Sender.

"Propaganda, Bullen": Sachsens Polizei kämpft gegen Hass im Netz
TV & Shows "Propaganda, Bullen": Sachsens Polizei kämpft gegen Hass im Netz

Ob auf einem Festival oder einem Volksfest, beim Stammtisch oder auf der Geburtstagsfeier – "das Trinken steht erst einmal vor allem für Spaß und Feierlaune, bringt Fremde und Freunde zusammen".

Über die belastende, schädliche Seite des Alkohols werde hingegen kaum gesprochen. 1,6 Millionen Menschen gelten in Deutschland als alkoholabhängig, jeder achte Erwachsene trinke gar in riskanter Form.

Bereits zu DDR-Zeiten war das Alk-Problem gewaltig

Gideon Bellin (l.) einer der Organisatoren des "Natural High Festivals" im Gespräch mit Tom Brylok.
Gideon Bellin (l.) einer der Organisatoren des "Natural High Festivals" im Gespräch mit Tom Brylok.  © MDR/Denny Ebeling

Wie viel wir trinken und wie suchtanfällig wir sind, hängt laut Gitta Friedrichs von vielen Faktoren ab. Sie ist Chefärztin der "Alten Ölmühle" in Magdeburg, einer Fachklinik für Abhängigkeitserkrankungen.

Die Medizinerin ist sich sicher, dass schon zu DDR-Zeiten viele Menschen viel getrunken hätten. "Dann kam der Bruch durch die Wende, eine hohe Arbeitslosigkeit – das können alles Gründe für einen riskanten Alkoholkonsum sein."

Pit ist Rehabilitand in der Magdeburger Fachklinik. Mit 16 trank er das erste Bier, rauchte den ersten Joint.

Leiche auf nassem Waldboden: Was ist hier passiert?
TV & Shows Leiche auf nassem Waldboden: Was ist hier passiert?

Mit den Jahren rutschte er schleichend in die Abhängigkeit. "Irgendwann gab’s eine Flasche Schnaps und sechs bis acht Bier am Tag. Du stehst früh auf und das Erste, woran du denkst, ist Alkohol", sagt er.

In der Rehaklinik will der 40-Jährige jetzt endlich die Abstinenz schaffen. "Sucht ist Sucht. Das Konsummittel bestimmt letztendlich dein Leben." Und da will er raus.

Tipp: Die Reportage "Im Rausch: Der Osten und sein Alkoholproblem" mit unterschiedlichen Protagonisten zu Klischeebildern über "Trinker" ist in der ARD-Mediathek sowie auf dem YouTube-Kanal "MDR Investigativ" zu sehen.

Titelfoto: MDR/Denny Ebeling

Mehr zum Thema TV & Shows: